Haus heizen – nachhaltige Möglichkeiten

Nachhaltiges Heizen mit Erneuerbaren Energien. Foto: © hkama / stock adobe

Aufgrund des gestiegenen Umweltbewusstseins und weiter steigender Energiepreise lohnt es für Hausbesitzer, über das Thema Heizung nachzudenken.

Schließlich wurden gerade in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte bei der Energieeffizienz erzielt. Des Weiteren gestaltet sich der Bereich der Erneuerbaren Energien vielfältiger denn je.Schauen wir uns in diesem Ratgeber einmal etwas näher an, welche Arten der modernen Heiztechnik es gibt und wie nachhaltig diese sind.

Nachhaltigkeit bei Haus & Heizen

Die Technik von Heizungsanlagen hat sich geradezu sprunghaft weiterentwickelt. Brennstoffsysteme wie in Öl-, Gas- und Pelletheizungen werden heutzutage mit Brennwerttechnik ausgestattet, die eine erheblich höhere Ausnutzung des jeweiligen Energieträgers erlaubt. Auch die verbesserte Effizienz von Umwälzpumpen macht sich positiv bemerkbar. Die Modernisierung einer Heizungsanlage ist also nicht nur möglich, sondern auch durchaus rentabel!

Möglichkeiten für nachhaltiges Heizen

Bei Neubauten werden immer öfter ganz neue Technologien verwendet. Die etablierte Technik der „Kraft-Wärme-Kopplung“ wurde weiter entwickelt, sodass sie in Form von Blockheizkraftwerken auch für moderne Einfamilienhäuser dimensionierbar ist. Für die Nutzung von Erd-, Luft- und Grundwasserwärme liegen mittlerweile gute Erfahrungswerte vor – der Markt bietet eine Vielzahl von Angeboten unterschiedlicher Hersteller.

Doch nicht nur im Heizungskeller ist die Technik voran geschritten. Auch die Zeiten der klobigen Heizkörper unter der Fensterbank sind vorbei. Eine moderne Heizung zeichnet sich insbesondere durch eine intelligente Steuerung und optisch ansprechende Heizkörper aus. Immer öfter kommen – auch dank niedrigerer Vorlauftemperatur –Fußbodenheizungen oder Wandheizungen zum Einsatz.

Erdwärme

Geothermie ist ein zuverlässiger und kostengünstiger Energielieferant. Mittels einer Erdwärmepumpe kann sie für Heizsysteme nutzbar gemacht werden. Sonden, die tief ins Erdreich gebohrt werden, sind preislich die teureren Varianten. Ihr Vorteil ist die Unabhängigkeit von jahreszeitlichen Schwankungen der Bodentemperatur.

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Die mittlerweile üblichen kostengünstigeren Kollektoren werden flächig und weniger tief im Untergrund verlegt. Solche Kollektoren bestehen aus Kunststoffrohren, die in Schleifen oder in Form von Kapillarrohrmatten 80 bis 160 cm tief unter dem Grundstück eingelassen werden. Sie sammeln im Boden gespeicherte Wärme aus direkter Sonneneinstrahlung oder eingedrungenen Niederschlägen.

Die angeschlossenen Erdwärmepumpen beziehen witterungsbedingt also in den Zeiten des höchsten Energiebedarfs die geringsten Wärmemengen aus dem Erdreich. Dieser Umstand kann durch eine intelligente Steuerung der Wärmepumpe ausgeglichen werden.

Durch die Kollektoren wird das unter nur geringem Druck stehende Medium, meist ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, geleitet. Dessen Siedepunkt liegt knapp unter der Temperatur des Erdbodens, und so wird der aufgeheizte Dampf von der Erdwärmepumpe zurück in den Verdichtungsbereich gesaugt und dort als Massenstrom zusammengepresst. Dabei steigt die Dampftemperatur über die des Heizungskreislaufs, wodurch Wärme an die Heizung abgegeben werden kann.

Wärmepumpe

Eine Wärmpumpe funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie ein Kühlschrank. In einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert ein geeignetes Medium, das in flüssigem Aggregatszustand bei geringem Druck einen vergleichsweise niedrigen Siedepunkt aufweist. Von der Umwelt kann es so in einem sogenannten Verdampfer vergleichsweise einfach Wärme aufnehmen, die das Arbeitsmittel zum Verdampfen bringt.

Der Dampf wird weiter entlang des Kreislaufes gesaugt und dabei komprimiert. Damit steigen Druck und Temperatur des Dampfes stark an. Im Verflüssiger-Bereich wird es durch das Heizwasser geleitet und gibt beim Kondensieren Wärme an das umgebende Heizwasser ab. Danach wird das nun wieder flüssige Medium entspannt und erneut in den Verdampfer geleitet. Der Kreislauf beginnt von neuem.

Elektroheizung

Moderne und energiesparende Elektroheizungen haben in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, wodurch sie zu einer effizienten und umweltfreundlichen Möglichkeit für das Beheizen von Räumen geworden sind. Im Gegensatz zu älteren Modellen zeichnen sich moderne Elektroheizungen durch fortschrittliche Technologien aus, die eine präzise Temperaturregelung und eine optimierte Energieeffizienz ermöglichen.

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Intelligente Thermostate und programmierbare Funktionen erlauben es den Nutzern, die Heizung nach Bedarf anzupassen und den Energieverbrauch zu regulieren. Darüber hinaus setzen viele moderne Elektroheizungen auf Infrarottechnologie, die eine zielgenaue Erwärmung von Personen und Objekten ermöglicht, anstatt die gesamte Luft im Raum zu aufzuheizen. Dies reduziert den Energieverbrauch erheblich und sorgt für eine effiziente Wärmeverteilung.

Holzpellets

Als Zentralheizung besteht eine Pelletheizung aus den gleichen Komponenten wie andere Heizungen auch. Die Holzpellets werden als Brennstoff aus dem Vorratslager in die Therme transportiert und dort verbrannt. Die entstehende Wärme wird zum Erhitzen des Heizkreislaufs und/oder des Heißwasserreservoirs verwendet. In der Ausführung als Brennwerttherme wird auch der größte Teil der Abwärme mitgenutzt, sodass die nach außen abgegebenen Abgase nur noch eine Temperatur von etwa 40 Grad haben.

Aufgrund ihres geringeren Heizwertes brauchen Holzpellets mehr Platz bzw. Volumen für die Vorratslagerung als beispielsweise Öl. Da die Füllhöhe bei Pellets größer sein darf als in einem Öltank, benötigt eine Pelletheizung meist nur einen Lagerraum mit einer ähnlichen Grundfläche wie ein Öltank, um für eine Heizperiode gerüstet zu sein. Die Wartungskosten für Dichtigkeitsüberprüfungen entfallen bei der Pelletlagerung hingegen völlig.

Fazit

Angesichts steigender Energiepreise und eines gestiegenen Umweltbewusstseins lohnt es sich für kosten- und verantwortungsbewusste Hauseigentümer, in die Modernisierung oder auch den Austausch der Heizungsanlage zu investieren. Der Einsatz regenerativer Energien ist mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten verbunden, die sich allerdings langfristig bezahlbar machen können.

Der Gesetzgeber fördert die Nutzung erneuerbarer Energien auch bei der Wärmegewinnung für das Brauchwasser und die Heizung. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Koppelung verschiedener Systeme wie Solarthermie und Pelletheizung.

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Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).