Nachhaltiges Bauen – Das klappt tatsächlich

Nachhaltiges Bauen schon die Umwelt und den Geldbeutel. Foto: ©Jenny Sturm /stock adobe
Nachhaltiges Bauen schon die Umwelt und den Geldbeutel. Foto: ©Jenny Sturm /stock adobe

Nachhaltigkeit ist mittlerweile in allen Bereichen unseres Lebens gefragt – es gilt, die natürlichen Ressourcen des Planeten Erde so gut wie möglich zu schützen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, u. a. im Bereich des nachhaltigen Bauens.

In diesem Ratgeber werden wir Ihnen einen Überblick darüber geben, was nachhaltiges Bauen bedeutet und wie Sie Nachhaltigkeit bereits in der Planungsphase berücksichtigen können. Zudem werden wir Ihnen verschiedene ökologische Baustoffe vorstellen und einen Einblick in die Kosten nachhaltigen Wohnens geben.

Was ist nachhaltiges Bauen?

Beim nachhaltigen Bauen geht es darum, Gebäude so zu planen, zu errichten und zu betreiben, dass sie ökologisch verträglich, ressourcenschonend und langfristig nutzbar sind. Nachhaltige Gebäude minimieren den Energieverbrauch, reduzieren die CO2-Emissionen und fördern die Nutzung erneuerbarer Energien. Sie bieten ein gesundes Raumklima, eine gute Luftqualität und sind resistent gegenüber klimatischen Veränderungen. Nachhaltiges Bauen berücksichtigt zudem soziale Aspekte wie die Nutzerfreundlichkeit und die soziale Integration.

Nachhaltigkeit schon bei der Bauplanung berücksichtigen

Die Planungsphase ist entscheidend für die nachhaltige Gestaltung eines Gebäudes. Hierbei sollten Sie verschiedene Faktoren in Betracht ziehen – z. B. die Lage des Grundstücks, die Gebäudeausrichtung, die Nutzung erneuerbarer Energien sowie Möglichkeiten zur Wassereinsparung. Eine detaillierte Energiebilanzierung und die ökologische Bewertung des gesamten Projekts sind ebenfalls wichtig, um nachhaltige Ziele zu definieren und zu erreichen.

Ökologische Baustoffe – Welche gibt es?

Bei der Auswahl von Baustoffen im Sinne der Nachhaltigkeit gilt es, auf ökologische und somit nachhaltige Materialien zu setzen. Beispiele hierfür sind Holz, das aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, recyceltes Metall, Lehmputz, natürliche Dämmstoffe wie Hanf oder Zellulose, umweltfreundliche Farben und Lacke sowie nachhaltige Bodenbeläge wie Bambus oder Kork. Diese Materialien reduzieren die Umweltauswirkungen und sorgen für ein gesundes Raumklima.

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Was kostet nachhaltiges Wohnen?

Die Kosten für nachhaltiges Bauen und Wohnen sind abhängig von Faktoren wie der Größe des Projekts, den gewählten Materialien und den eingesetzten Technologien. Wichtig zu wissen ist, dass nachhaltige Gebäude nach höheren Anfangsinvestitionen langfristig betrachtet oft kosteneffizienter sind.

Durch Energieeinsparungen und niedrigere Betriebskosten können die anfänglichen Investitionen kompensiert werden. Zudem bieten viele Länder und Regionen finanzielle Anreize und Förderprogramme für nachhaltige Bauprojekte an.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für nachhaltiges Bauen und Wohnen?

Es gibt eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten für nachhaltiges Bauen und Wohnen, die je nach Land, Region und sogar Stadt variieren. Generell gibt es folgende Fördermöglichkeiten:

Förderkredite und Zuschüsse

Regierungen und Finanzinstitute bieten spezielle Kredite zu günstigen Konditionen für nachhaltige Bauprojekte an. Die Hauptvorteile sind niedrigere Zinssätze, längere Rückzahlungsfristen und flexible Bedingungen. Darüber hinaus gibt es Zuschussprogramme, bei denen finanzielle Unterstützung gewährt wird, um nachhaltige Technologien und Praktiken umzusetzen.

Steuervergünstigungen

Etliche Länder gewähren Steuervergünstigungen und Steuererleichterungen für nachhaltige Bauprojekte. Darin enthalten sind z. B. die Reduzierung oder Befreiung von Steuern für bestimmte Baustoffe, Energiesysteme oder energieeffiziente Gebäude. Informieren Sie sich diesbezüglich bei den örtlichen Steuerbehörden über mögliche Anreize.

Förderprogramme für erneuerbare Energien

Der Ausbau erneuerbarer Energien spielt eine wichtige Rolle im nachhaltigen Bauen. Viele Länder bieten finanzielle Anreize für die Installation von Solarenergie-, Windenergie- oder Biomasseanlagen. Diese Förderprogramme umfassen u. a. Zuschüsse, Vergütungstarife für eingespeisten Strom oder Steuervergünstigungen.

Konkrete Fördermöglichkeiten in Deutschland

In Deutschland gibt es eine Reihe von Fördermöglichkeiten für nachhaltiges Bauen und Wohnen. Nachfolgend einige der wichtigsten Programme und finanziellen Anreize:

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen für energieeffizientes Bauen und Sanieren an. Dazu gehören das KfW-Effizienzhausprogramm, welches Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für den Neubau oder die Sanierung energieeffizienter Gebäude – ob Fertighaus oder Massivhaus – bereitstellt, sowie das Programm „Erneuerbare Energien – Premium“, das die Errichtung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien finanziell unterstützt.

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BAFA-Förderung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet verschiedene Förderprogramme im Bereich erneuerbare Energien an. Hierzu zählen beispielsweise Zuschüsse für Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen oder Wärmepumpen.

Förderung durch die Bundesländer

Die einzelnen Bundesländer in Deutschland bieten zusätzlich eigene Förderprogramme an. Diese umfassen beispielsweise Zuschüsse für energetische Gebäudesanierungen, Investitionszuschüsse für den Einsatz erneuerbarer Energien oder Programme zur Förderung energieeffizienter Neubauten. Die genauen Programme und Bedingungen variieren je nach Bundesland.

Steuerliche Förderung

In Deutschland können bestimmte Ausgaben im Zusammenhang mit energetischen Sanierungsmaßnahmen steuerlich abgesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise Aufwendungen für Wärmedämmung, den Einbau energieeffizienter Fenster oder den Austausch von Heizungsanlagen. Informationen dazu finden sich im Einkommensteuergesetz (EStG).

Förderung durch Stiftungen und Organisationen

Es gibt verschiedene Stiftungen und Organisationen in Deutschland, die Förderprogramme für nachhaltiges Bauen und Wohnen anbieten. Diese reichen von Zuschüssen für innovative, nachhaltige Bauprojekte bis hin zu Unterstützung bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger Wohnkonzepte. Beispiele hierfür sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder die Stiftung „Nachhaltig Bauen“.

Achtung: Wichtig zu wissen ist, dass die genauen Bedingungen und Anforderungen der Förderprogramme variieren und sich über die Zeit hinweg entsprechend ändern können. Interessierte sollten sich daher bei den entsprechenden Förderinstitutionen und -organisationen sowie bei den örtlichen Bau- und Umweltämtern über die aktuellen Möglichkeiten informieren.

Fazit

Nachhaltiges Bauen und Wohnen stellt eine echte Win-Win-Situation dar. Es ermöglicht uns, umweltbewusst zu handeln und gleichzeitig von den Vorteilen eines gesunden Raumklimas und langfristigen Kosteneinsparungen zu profitieren. Indem wir nachhaltige Prinzipien in die Planung und Konstruktion unserer Gebäude integrieren, können wir eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft für uns selbst und die kommenden Generationen schaffen.

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Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).