Nachhaltig Lernen – so lernst du effektiver

Nachhaltiges Lernen ist einfacher, als manch einer denkt. Foto: ©BillionPhotos.com / stock adobe

Nachhaltig lernen ist wichtig. Etwa sobald Kinder, Jugendliche und Erwachsene nicht nur für eine bestimmte Prüfung oder eine Klassenarbeit lernen möchten, sondern ihr Wissen dauerhaft vergrößern und ihren Horizont erweitern möchten.

Dabei darf man den Begriff „Nachhaltigkeit“ in diesem Zusammenhang nicht anderen Nachhaltigkeitsbegriffen wie nachhaltigem Bauen, nachhaltigem Urlaub oder nachhaltigem Grillen verwechseln.

Denn während es bei in den meisten Fällen bei Nachhaltigkeit um den Umweltschutz geht, bezieht sich die Nachhaltigkeit beim Lernen eher auf die langfristige Wirkung und die „Speicherung“ des Erlernten. Wie Sie wirklich nachhaltig und effektiv lernen können und welche Faktoren dafür eine wichtige Rolle spielen, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel.

Nachhaltig Lernen – Was steckt dahinter

Als nachhaltig Lernen bezeichnet man die Aufnahme von Wissen dann, wenn jenes Wissen nicht nur kurzzeitig abrufbar ist, sondern auch ins Langzeitgedächtnis transferiert und dort verankert wird. Um nachhaltig zu lernen, müssen also vier Schritte erfolgen. Gemeint sind hier die Aufnahme, die Verarbeitung, die Speicherung und schließlich die Anwendung von Wissen.

Das Problem beim Lernen an sich liegt darin, dass dieses ein sehr individueller Prozess ist. Jeder Mensch hat eine andere Art, wie er optimal lernen kann. Es gibt hier keine Möglichkeit der Verallgemeinerung. Wir können also nicht sagen: Nachhaltig zu lernen bedeutet, auf diese oder jene Art Wissen in sich aufzunehmen.

Vielmehr muss für nachhaltiges Lernen die Lernmethode gefunden werden, die am besten zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt. Dazu sollten Sie zum einen eine Reihe verschiedener Lernmethoden ausprobieren. Zum anderen müssen die Rahmenbedingungen passen. Denn nur, wenn diese eine optimale Aufnahme und Speicherung von Wissen ermöglichen, können Sie wirklich nachhaltig lernen.

Wie kann ich nachhaltig lernen? Tipps & Tricks

Für jeden Menschen bedeutet nachhaltiges Lernen mit einer anderen Lernmethode an die Sache heranzugehen. Damit das nachhaltige Lernen aber insgesamt funktionieren kann, müssen rund um den eigentlichen Lernvorgang herum auch noch andere Parameter optimal angepasst sein. Wir haben hier für Sie einmal sechs Tipps zusammengetragen, wie nachhaltiges Lernen für jeden Lerntyp möglich ist.

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1)   Finden Sie heraus, was Ihr Lerntyp ist

Bei der Frage nach dem eigenen Lerntypen gibt es zahlreiche verschiedene Herangehensweisen. Auch die Fernhochschule The Mobile University hat sich bereits mit dem Thema „einfach Lernen lernen“ befasst und einige Lerntipps von Prof. Dr. Tausch gesammelt. Einer davon ist eben herauszufinden, welcher Lerntyp Sie sind.

Tatsächlich kennt man in der Literatur eine ganze Reihe unterschiedlicher Lerntypen. Am häufigsten werden allerdings die vier Lerntypen nach Vester herangezogen. Diese beziehen sich darauf, wie der Lernende an den Stoff herangeht und mit welchem Sinn er das Gelernte am besten komplett verinnerlichen kann.

Nach dieser Theorie gibt es die folgenden Lerntypen:

  • Der auditive Lerntyp – jemand, der Stoff am besten lernen kann, wenn er ihn hört.
  • Der visuelle Lerntyp – jemand, der Stoff am besten lernen kann, wenn er ihn liest oder selbst schreibt.
  • Der motorische Lerntyp – als motorischen oder haptischen Lerntypen bezeichnet man jemanden, der sich Dinge am besten merken kann, wenn er sie für sich selbst erlebbar macht.
  • Der kommunikative Lerntyp – dieser Lerntyp lernt am besten, wenn er Themen mit anderen diskutiert und darüber spricht.

Um herauszufinden, welcher Lerntyp Sie sind, können Sie einen der zahlreichen Lerntypentests im Internet machen – oder Sie machen einfach die Probe und versuchen unterschiedliche Lernmethoden aus. Die meisten Menschen bekommen sehr schnell ein Gefühl dafür, welcher Lerntyp sie sind.

2)   Aufgeschriebenes bleibt länger im Gedächtnis

Zumindest auf den visuellen Lerntypen trifft diese allgemeine Aussage definitiv zu. Da die meisten Menschen visuelle Lerntypen sind, macht es auf jeden Fall Sinn, als Erstes zu versuchen, den zu erlernenden Stoff einmal in Ruhe abzuschreiben.

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Dabei sollten Sie eher zum Füller oder zum Kugelschreiber zu greifen als zur Computertastatur. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man sich Dinge man per Hand aufgeschrieben hat, fester einprägt als Informationen, die man in ein Datenverarbeitungsprogramm eingegeben hat.

Deshalb sollten Sie, wenn Sie gerade dabei sind zu lernen, diverse Artikel für den täglichen Bürobedarf auf jeden Fall zur Hand haben. Unter anderem sind ein Füller (oder Kugelschreiber), Post-it-Klebezettel und Textmarker wichtige Hilfsmittel für den visuellen Lerntypen.

3)   Die richtige Lernumgebung

Bei der Wahl der richtigen Lernumgebung gibt es mehrere Punkte zu beachten. Sie sollten sich in der von Ihnen gewählten Lernumgebung absolut wohlfühlen. Darüber hinaus sollten Sie eine Lernumgebung wählen, die möglichst störungsfrei und reizarm ist. Laute Musik, ein laufender Fernseher oder ein offenes Fenster zu einer viel befahrenen Straße wirken störend und verhindern konzentriertes Lernen.

Vor allem, wenn Sie viel lernen müssen, sollten Sie Ihre Lernumgebung zusätzlich auch immer wieder wechseln. Dadurch bietet sich Ihnen die Möglichkeit, den gelernten Stoff mit verschiedenen Orten zu verbinden und so eigene kleine Eselsbrücken zum Merken des Stoffes zu bauen.

4)   Lerntechniken

Ihre Lerntechnik sollten Sie auf jeden Fall an Ihren Lerntypen anpassen. Der visuelle Lerntyp wird den größten Lernerfolg erzielen, wenn er die Inhalte, die er lernen muss, abschreibt und mehrmals liest. Der auditive Lerntyp hingegen braucht einen strukturierten und gut aufgebauten Unterricht, um Stoff gut uns schnell zu speichern. Schüler, die auditive Lerntypen sind und im Unterricht gut aufpassen und mitmachen, müssen meist nur sehr wenig für Klassenarbeiten lernen.

Für Erwachsene als auditive Lerntypen, die beispielsweise eine Sprache lernen wollen, lohnen sich Lern-CDs oder anderweitige gesprochene Lerninhalte. Der kommunikative Lerntyp muss über die Inhalte, die er verinnerlichen möchte, sprechen. Hier kann es hilfreich sein, Lerngruppen zu bilden und in diesen Gruppen über den Lernstoff zu diskutieren.

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5)   Gesunder Schlaf

Ein extrem wichtiger Faktor, damit unser Gehirn gut funktioniert und das Speichern der Informationen problemlos funktioniert, ist ausreichend guter Schlaf. Die Schlafmenge lässt sich recht leicht beeinflussen – sorgen Sie einfach dafür, dass Sie rechtzeitig ins Bett gehen. Die Schlafqualität kann da schon komplizierter werden. Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene, damit Ihr Schlaf gesund du erholsam ist.

6)   Ausgewogene Ernährung

Unser Gehirn benötigt ausreichend Energie, um gelernte Informationen zu verarbeiten und zu speichern. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass rund 20 % unseres Energieverbrauchs am Tag allein dem Gehirn zugeschrieben werden. Damit das Gehirn gut funktioniert, brauchen wir hochwertige Kohlenhydrate, aber auch Proteine und zahlreiche verschiedene Vitamine. Damit all die benötigten Nährstoffe zugeführt werden können, sollten auf jeden Fall:

  • Gemüse
  • Obst
  • Nüsse
  • Fisch
  • Oder Eier

auf Ihrem Ernährungsplan stehen. Auch hochwertiges Fleisch – zum Beispiel gutes Rindfleisch – hat eine Menge gesunder Nährstoffe für das Gehirn.

Fazit

Damit Sie nachhaltig lernen können, müssen Sie als erstes wissen, welcher Lerntyp Sie sind. Anschließend müssen zusätzliche Faktoren wie die Lernumgebung, Ihr Schlafverhalten und Ihre Ernährung entsprechend gut und gesund sein, damit Sie wirklich nachhaltig lernen können. Mit dem richtigen Lernverhalten fällt es Ihnen leichter, einmal gelernten Stoff in Ihr Langzeitgedächtnis zu transferieren und dort bei Bedarf zu jeder Zeit wieder abzurufen.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).