Gerichte mit Nudeln bzw. Pasta schmecken fast jedem und es gibt kaum jemanden, der sich noch nicht über Spaghetti Bolognese, Lasagne al Forno oder Pasta mit Pesto gefreut hat. Nudeln selber machen kann jeder, denn das funktioniert ganz einfach und auch die Zutaten für Nudeln sind überschaubar.
Warum Nudeln selber herstellen?
In den Supermärkten findet man eine kaum zu überblickende Auswahl an Nudeln. Die verschiedenen Hersteller bieten Fusilli, Fettuccine, Makkaroni, Penne, Tagliatelle sowie weitere der insgesamt etwa 600 Nudelarten, von denen übrigens ca. 350 alleine aus Italien stammen, an. Die im Supermarkt erhältlichen Nudeln sind in der Regel getrocknet. Wer schon einmal frische Nudeln selbst gemacht hat, der weiß, dass es durchaus Unterschiede beim Geschmack gibt. Schließlich schmeckt nichts so gut, wie selbst zubereitetes Essen.
Eine weiterer Grund, warum man Nudeln selber machen sollte, ist die deutlich kürzere Garzeit von frischen Nudeln. Außerdem hat man die Möglichkeit, die Farbe der Nudeln durch Zugabe von Sepia-Tinte, Rote Beete-Saft oder ähnliches selbst zu bestimmen und für bunte Abwechslung auf dem Teller zu sorgen.
Darüber hinaus ist es oft günstiger, wenn man Nudeln selber macht anstatt sie im Supermarkt zu kaufen, denn die wenigen Zutaten sind nicht teuer.
Nudeln selber machen – Zutaten für den Teig
Wer Nudeln selber machen möchte, der braucht nicht viel zu kaufen. Für 4 Personen benötigt man folgende Zutaten:
Grundrezept Nudeln aus Hartweizengrieß:
- 150 g Weizenmehl (Typ 405)
- 150 g Hartweizengrieß
- Salz
- 150 ml Wasser
Grundrezept für Eier-Nudeln:
- 300 g Mehl (150 g Typ 405 und 150 g Typ 550)
- 3 Eier
- 1 Prise Salz
Bei beiden Varianten kann Farbstoff (z. B. Tomatenmark, Püree oder Saft der Roten Beete, Sepia-Tinte) zum Einsatz kommen, um die Nudeln farblich zu verändern. Alle Zutaten sind leicht zu besorgen. Wie man aus ihnen ganz leicht Nudelteig selber machen kann, zeigt die folgende Schritt-für-Schritt Anleitung. Übrigens ist Nudeln selbst herstellen genauso einfach, wie eigenhändiges Brotbacken.
Nudeln selber machen – einfache Anleitung
Nachdem man die notwendigen Zutaten bereitgestellt hat, kann man mit der Vorbereitung beginnen. In drei einfachen Schritten werden aus den Zutaten leckere Nudeln.
Schritt 1:
Als erstes gibt man das Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche. In der Mitte wird eine Mulde geformt. In diese gibt man die Eier und das Salz. Mit einer Gabel werden die Zutaten, möglichst von innen nach außen, miteinander vermischt, bis eine bröselige Masse entstanden ist.
Schritt 2:
Nun feuchtet man die Hände leicht an und knetet die Masse etwa 5 bis 10 Minuten, auf jeden Fall aber so lange, bis der Teig eine festere Form hat. Dann formt man eine Teigkugel, drückt diese mit dem Handballen (oder einem Nudelholz) platt, faltet sie zusammen und wiederholt diesen Vorgang, bis der Teig nicht mehr klebt und leicht glänzt.
Schritt 3:
Die entstandene Teigkugel wird in Alufolie gewickelt und in eine Schüssel gelegt. Dann muss der Teig für etwa 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen. Anschließen entfernt man die Folie und kann nach Lust und Laune Nudeln selber machen, indem man sie nach den eigenen Wünschen formt.
Nudeln in Form bringen
Um die Nudelvariante zu bekommen, die man beim Nudeln selber machen haben möchte, kann man zwei verschiedene Techniken anwenden. Entweder man formt die Nudeln mit der Hand oder man verwendet eine Nudelmaschine.
Händisch
Wer es mag, Nudeln händisch zu formen, den wird der etwas größere Aufwand nicht stören. Zunächst wird der Teig auf der leicht mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche mit einem ebenfalls mit Mehl eingeriebenen Nudelholz solange ausgerollt, bis er die gewünschte Stärke hat. Möchte man Spaghetti oder Tagliatelle herstellen, schneidet man den ausgerollten Nudelteig mit einem Teigrädchen oder mit einem scharfen Messer in entsprechend breite Streifen. Will man lieber Ravioli, dann sticht man entsprechende Formen aus dem Teig aus, gibt die vorbereitete Füllung darauf und verschließt die Ravioli. Für Fusilli nimmt man ein dünnes Holzstäbchen und wickelt den Teig vorsichtig darum.
Mit einer Nudelmaschine
Für alle, die es sich etwas leichter machen möchten, können praktische Nudelmaschinen sehr hilfreich sein. Solche Maschinen werden angeboten als:
- manuelle Nudelmaschinen aus Edelstahl (wird durch Handkurbel angetrieben)
- elektrische Nudelmaschinen (das Walzsystem wird durch einen Elektromotor angetrieben)
- elektronische Nudelvollautomaten (walzen, schneiden und kneten den Teig)
Bei der manuellen Nudelmaschine benötigt man ein bisschen Koordinationsvermögen, denn eine Hand muss kurbeln, die andere den Teig in die Maschine schieben bzw. die fertigen Nudeln in Empfang nehmen. Elektrische Nudelmaschinen und Nudelvollautomaten haben hier den Vorteil, dass man beide Hände frei hat.
Nudeln trocknen & haltbar machen
Will man lange Nudeln genießen, ist es mit dem Nudeln selber machen noch nicht getan. Um einen Vorrat anzulegen, lassen sich die Nudeln z. B. trocknen. Grundsätzlich ist jeder Nudelteig dafür geeignet, allerdings sollte dann kein Salz enthalten sein. Dieses zieht nämlich Wasser an, was den Trocknungsvorgang verhindert. Am besten eigenen sich Tagliatelle (Bandnudeln), Spaghetti oder Farfalle. Tagliatelle kann man nach der Herstellung vorsichtig zu kleinen Nestern zusammenlegen und auf einem mit Mehl bestäubten Handtuch platzieren. Spaghetti trocknen am besten, wenn man sie beispielsweise über einen waagerecht gelegten Kochlöffel hängt. In der Regel benötigen Nudeln etwa 48 Stunden, um an der Luft richtig zu trocknen. Hin und wieder sollte man sie wenden und kalte Zugluft vermeiden.
Fazit
Nudeln selber machen ist im wahrsten Sinne kinderleicht und eignet sich auch als Freizeitbeschäftigung mit dem Nachwuchs. Mit wenigen Zutaten, etwas Muskelkraft (zumindest bei der händischen Herstellung ohne Nudelmaschine) und Geduld lassen sich naturfarbene oder bunte Nudeln herstellen. Durch das Trocknen bleiben die selbstgemachten Nudeln länger haltbar und man kann auf den Kauf im Supermarkt verzichten. Auch dies ist ein Beitrag zur nachhaltigen Ernährung.