Öl richtig entsorgen: Das ist Bürgerpflicht. Denn Öle schaden der Umwelt, insbesondere, wenn sie ins Grundwasser gelangen.
Öle tragen zum Klimawandel bei, sind explosiv und verschmutzen durch absichtliches oder unabsichtliches Einleiten die Gewässer. Ölkatastrophen töten Tiere und zerstören Ökosysteme sowie Existenzen.
Wie schädlich ist Öl für die Umwelt?
Menschen schädigen das Klima, indem sie Öl verbrennen. Durch diesen Prozess entstehen gefährliche Treibhausgase wie Kohlendioxid. Zusätzlich bestehen Risiken für die Umwelt durch defekte Maschinen und Autos sowie durch den Transport von Personen und Gütern. Verheerende Auswirkungen für Lebensräume drohen durch Tankerunfälle.
Wasser und Öl können sich nicht vermischen. Gelangt Öl in einen Fluss oder ins Meer, entsteht ein Ölfilm auf der Wasseroberfläche. Durch Letzteren verschmutzt das Gefieder von Wasservögeln, welche daraufhin unterkühlen und sterben. Überlebende Tiere versuchen, ihr Federkleid zu säubern, und erkranken. Ebenso betroffen sind Robben und andere Meerestiere.
Herabsinkendes Öl verklebt die Kiemen der Fische, sodass diese ersticken. Algen und Seegras erhalten Flecken, was die Zerstörung des Ökosystems bewirken kann. Deshalb sollten Öle schnell abgesaugt und mit chemischen Mitteln unschädlich gemacht werden.
Indirekt bedroht jede Ölkatastrophe auch uns Menschen. Ölteppiche ruinieren die Gesundheit des Ökosystems sowie die Meeresbiodiversität. Dadurch sind Fischer in ihrer Existenz gefährdet.
Ebenso trifft es die Tourismusbranche. Touristen halten sich von ölverseuchten Stränden fern, an denen Tiere qualvoll verenden. Folglich kommen Reiseveranstalter, kleine Unternehmen am Ort und Zulieferer in Existenznot.
Öl richtig entsorgen – Öl-Arten im Überblick
Öl richtig zu entsorgen, ist nicht einfach. Denn für verschiedene Öl-Arten sind unterschiedliche Entsorgungsvorschriften zu beachten.
Speiseöl und Frittierfett entsorgen
Verantwortungsvoll Frittierfett entsorgen: Das ist eine Aufgabe, die – korrekt erfüllt – die Umwelt schützt. Schütten Sie Speiseöl und Frittierfett nie in das Spülbecken oder in die Toilette. Es schädigt in heißem Zustand den Abfluss.
Erkaltet die ölige Substanz, setzt sie sich fest und verstopft die Rohre. Zudem verunreinigt Öl das Wasser und lockt Ratten an. Der Komposthaufen ist ebenfalls nicht der richtige Entsorgungsort, denn das Fett darf nicht in das Grundwasser gelangen.
Gibt es eine kommunale Sammelstelle für Speise- und Frittieröl, entsorgen Sie dort die fettigen Abfälle. Die Verantwortlichen geben sie zur Herstellung von Biogas oder Biodiesel weiter. Ist kein Sammelplatz vorhanden, gießen Sie flüssiges Öl erkaltet in die Behältnisse zurück und werfen die Fette samt Flasche in den Restmüll. Gewerbebetriebe entsorgen ihre Altfette nach Paragraf 2 Abs. 1 der Gewerbeabfallverordnung.
Motoröl und Schmieröl entsorgen
Motor-und Schmieröle gehören nicht in den Hausmüll. Wer Altöl nicht vorschriftsgemäß beseitigt, riskiert Geldstrafen zwischen 25 und 25.000 Euro. Leiten Autobesitzer das Mineralöl in oberirdische Gewässer, kostet dies bis zu 50.000 Euro. Mit Strafen von bis zu 100.000 Euro muss rechnen, wer Motor- und Schmieröle so entsorgt, dass es ins Grundwasser gelangt. Das Entsorgungsproblem entfällt, wenn Sie Ihr Auto zum Ölwechsel in die Werkstatt bringen.
Doch auch wer in der Lage ist, kleine Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst durchzuführen, kann Ölreste sachgerecht, umweltfreundlich und kostenlos entsorgen. Denn Händler, die Schmier- und Motoröle verkaufen, sind in der Pflicht, diese als Altöl zurückzunehmen – vorausgesetzt, es liegt ein Kassenzettel vor. Zudem sollte die Menge jene eines Normalhaushalts nicht überschreiten.
Doch wie gelingt es Onlinekäufern, von ihrem Recht Gebrauch zu machen? Altöl ist Gefahrgut. Daher fallen beim Zurückschicken an den Händler hohe Versandkosten an. Nimmt der Verkäufer das verkaufte Öl nicht zurück, ist er gesetzlich verpflichtet, dem Kunden eine Alternative zu nennen. Eine mögliche Anlaufstelle ist der Wertstoffhof. Dort können Sie – abhängig von der jeweiligen Verordnung – fünf bis zwanzig Liter Altöl kostenlos abgeben. Was darüber hinausgeht, ist kostenpflichtig.
Heizöl und Dieselreste entsorgen
Tauschen Hauseigentümer ihre alte Ölheizung gegen ein umweltfreundliches Heizsystem, fallen Reste von Heizöl oder Diesel an. Wie diese Öle richtig zu entsorgen sind, regeln die Altölverordnung und das Wasserhaushaltsgesetz. Heizöl und Dieselreste dürfen bei großen Öltanks von mehr als tausend Litern ausschließlich von Fachfirmen abgepumpt werden, die diese Problemabfälle anschließend auch beseitigen. Tipp: Haben Sie einen Abnehmer, pumpt das von Ihnen beauftragte spezialisierte Unternehmen das Heizöl ab und liefert es an die vorgegebene Adresse.
Einen Spezialisten zu beauftragen ergibt zum Schutz der Umwelt auch bei kleineren Tanks Sinn, denn das Öl darf weder in das Grundwasser noch in den Boden gelangen. Zudem benötigen Sie einen Nachweis, dass Ihr Altöl ordnungsgemäß entsorgt wurde. Die Bescheinigung erhalten Sie von der ausführenden Fachfirma.
Pflanzenöl in der Biotonne
Feste Speisefette und fettige Bratenrückstände in geringer Menge saugen Sie mit einem Küchentuch auf und entsorgen das Papier in der Biotonne.
Ölhaltige Abfälle (z. B. Lappen, Filter)
Ölhaltige Abfälle (oder Betriebsmittel) sind alle Materialien, die mit Fett, Schmiermitteln und Öl in Kontakt gekommen sind. Beispiele dafür sind verschmutzte Kartonagen, Abdeckfolien sowie Papier, Putzlappen, Filterpapier und Putzwolle. Ebenso gehören ölverschmutzte Teile wie Ölfilter, Filterpatronen und Filter dazu.
Entsorgen Sie ölhaltige Abfälle in Spezialbehältern, die den Richtlinien der Gefahrgutverordnung Straße entsprechen. Zusätzlich müssen diese Metallbehälter eine UN-Zulassung besitzen. Andere Bezeichnungen sind ASP-Behälter und Deckelmulden für größere Mengen.
Der Grund für die Vorsichtsmaßnahmen ist, dass ölhaltige Abfälle sich schnell selbst entzünden. Dies verhindern Sie, indem Sie diese draußen ausgebreitet trocknen und anschließend in der schwarzen Tonne entsorgen. Diese Möglichkeit eignet sich vorwiegend für ölverschmierten Abfall, wie er in jedem Haushalt anfällt. Dazu gehören ölgetränkte Tücher, Polierpads, Schwämme und Pinsel. Handwerkliche und industrielle Betriebe nutzen dagegen die Spezialbehälter.