Nachhaltig einfrieren ohne Plastik – wie geht das?

Es gibt zahlreiche wiederverwendbare Alternativen zu Gefrierbeuteln aus Plastik. Foto: © bravissimos / stock adobe

Lebensmittel nachhaltig einfrieren empfiehlt sich, um sie unverderblich aufzubewahren und vor der Biomülltonne oder dem Komposthaufen zu retten.

Klassische Gefrierbeutel sind einmalig verwendbar, was nach dem Auftauen der darin gelagerten Nahrungsmittel Müll verursacht. Um das zu vermeiden, lohnt sich der Blick auf wiederverwendbare Alternativen.

Lebensmittel einfrieren – so verlängert man die Haltbarkeit

Jeder Deutsche wirft im Schnitt 78 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr in den Müll. Diese Zahl veröffentlichte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2020. Um der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten, kommen mehrere Maßnahmen infrage. Neben einem bewussteren Kaufverhalten empfiehlt sich das Einfrieren von Nahrungsmitteln. Dadurch bleiben sie länger haltbar und verzehrfähig.

Die Dauer, in der Lebensmittel schadlos im Tiefkühlfach oder einer geräumigen Gefriertruhe aufbewahrt werden können, unterscheidet sich. Durchschnittlich liegt die Aufbewahrungsdauer zwischen mehreren Wochen und über einem Jahr. Um die Übersicht zu behalten, wie lange sich Nahrungsmittel im Gefrierfach befinden, vermerken Verbraucher auf den Beuteln oder Gefrierbehältern das Einfrierdatum.

Das Tiefkühlen von Lebensmitteln verhindert, dass sie innerhalb kurzer Zeit verderben. Frisches Brot hält sich sortenabhängig zwischen vier und zehn Tagen. Im gefrorenen Zustand bleibt es ein bis drei Monate haltbar. Kuchen lagert abhängig von der jeweiligen Sorte problemlos bis zu einem halben Jahr im Tiefkühlfach.

Aus nachhaltiger Sicht ergibt es Sinn, schnellverderbliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse einzufrieren. Dieser Schritt lohnt sich direkt nach dem Kauf, sofern Verbraucher planen, die Nahrungsmittel zu einem späteren Zeitpunkt zu verzehren. Tiefgefroren halten sich viele Gemüsesorten bis zu einem Jahr.

Kürbis, Spargel und Zucchini gehören zu den Gemüsearten, die sich roh zum Einfrieren eignen. Bei anderen Sorten trägt ein vorheriges Blanchieren zum Erhalt von Geschmack und Qualität bei. Dazu zählen:

  • Grüne Bohnen
  • Erbsen
  • Möhren und Karotten
  • Kohlrabi
  • Brokkoli
  • verschiedene Kohlsorten
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Obst und Gemüse, das viel Wasser enthält, bekommt nach dem Einfrieren eine matschige Konsistenz. Diese Art der Lagerung ergibt daher bei Tomaten, Salatgurken, Wassermelonen und Weintrauben keinen Sinn. Schließlich gestaltet das Einfrieren von Lebensmitteln dann den Alltag nachhaltiger, wenn Verbraucher sie im Anschluss verwerten können.

Einfrieren ohne Plastik – Möglichkeiten im Check

In Deutschland fielen laut dem Umweltbundesamt im Jahr 2021 rund 5,7 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Zu diesen Kunststoffabfällen gehören benutzte Gefrierbeutel. Gegen den Haushaltsmüll hilft eine Maßnahme: nachhaltig einfrieren.

Zu diesem Zweck informieren sich Verbraucher über wiederverwendbare Alternativen zum gängigen Beutel aus Kunststoff. Sie vermeiden jedoch das Einfrieren von Lebensmitteln in Einwegverpackungen wie Joghurtbechern oder Margarinedosen. Der Grund: Beim Umfüllen und Lagern von Speisen besteht das Risiko, dass Chemikalien aus dem Kunststoff darauf übergehen.

Bessere Möglichkeiten, um Nahrungsmittel im Tiefkühlfach zu lagern, verraten die folgenden Tipps:

Suppen im Glas einfrieren

Ziehen Gartenbesitzer in einem Hochbeet Gemüse und Kräuter, eignen sie sich als frische Zutaten in leckeren Suppen. Ist nach dem Verzehr eine größere Suppenmenge übrig, bleibt sie im Gefrierfach bis zu drei Monate haltbar.

Vor dem Einfrieren kühlt die Suppe ab. Anschließend beginnt die Suche nach dem richtigen Behälter, um die Speise längere Zeit im Tiefkühlfach zu verstauen. Als nachhaltige Lösung bieten sich saubere Einmachgläser mit Schraubverschluss an.

Suppe dehnt sich beim Einfrieren aus. Daher füllen Verbraucher die Gläser dreiviertelvoll. Den Deckel legen sie zunächst lose auf die Öffnung und stellen das Einmachglas in die Tiefkühlung. Durch diesen Trick entweicht die im Glas enthaltene Luft. Nach rund 24 Stunden empfiehlt es sich, den Schraubdeckel festzudrehen.

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Gemüsebrühe nachhaltig einfrieren, gelingt in einer Eiswürfelform. Die erkaltete Brühe gießen Männer und Frauen in die einzelnen Vertiefungen, um sie zu portionieren. Anschließend stellen sie die Form ins Tiefkühlfach. Nach dem Einfrieren ergibt es aus Platzgründen Sinn, die „Brüh-Eiswürfel“ in ein verschließbares Glas oder einen großen Glasbehälter umzufüllen.

Vorratsdosen aus Glas oder Stahl nutzen

Glas- und Stahlbehälter eignen sich als nachhaltige Alternative zu Beuteln aus Kunststoff. Sie sind wiederverwendbar und punkten nach Gebrauch mit einer unkomplizierten Reinigung. In Vorratsdosen lagern Verbraucher folgende Lebensmittel im Tiefkühlfach:

  • Fleisch und Wurst
  • Fisch
  • Kuchen

Ebenso bieten die Behälter Platz für geschnittenes Obst und Gemüse. In ihnen lagern Äpfel, Birnen, Steinobst oder zerteilte Spargelstangen.

Brot und Brötchen im Baumwollbeutel einfrieren

Es fällt schwer, ein ganzes Brot oder mehrere Brötchen in einer für das Tiefkühlfach geeigneten Vorratsdose unterzubringen. Die Modelle, die ausreichend Platz bieten, nehmen im Gefrierfach viel Raum ein und erschweren die Übersicht. Eine Alternative bilden Beutel aus Baumwolle.

Das nachhaltige Einfrieren eignet sich für verschiedene Backwaren vom Bäcker und selbst gebackenes Brot. Die Verbraucher verstauen die Lebensmittel in einem sauberen Baumwollbeutel und verschließen diesen. Bevor sie ihn ins Tiefkühlfach legen, kontrollieren sie, dass er Brot oder Brötchen vollständig bedeckt.

Lebensmittel in Papier einfrieren

Nachhaltig einfrieren eignet sich, um verschiedene Käsesorten länger haltbar zu machen. Für die Lagerung im Gefrierfach kommt hauptsächlich Hartkäse infrage:

  • Appenzeller
  • Emmentaler
  • Parmesan
  • Edamer
  • Tilsiter
  • Cheddar

Nach dem klassischen Raclette zu Silvester bleibt auch der übrig gebliebene Raclette-Käse im Tiefkühlfach weitere zwei bis drei Monate haltbar.

Als Ersatz für den Gefrierbeutel kommt für die Aufbewahrung der Käsestücke sauberes Wachspapier zum Einsatz. Verbraucher schlagen den Käse darin ein und verstauen ihn im Gefrierfach. Neben Wachspapier bietet sich Pergamentpapier an, um das Milchprodukt darin aufzubewahren.

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Wiederverwendbare Gefrierbeutel nutzen

Im Vergleich zu Einwegglas, Baumwollbeutel oder Wachspapier bieten Plastikbeutel einen Vorteil: die unkomplizierte Handhabung. Viele Modelle sind zum einfachen Befüllen und Auftauen konzipiert. Um unnötige Kunststoffabfälle zu vermeiden, entscheiden sich Verbraucher gegen Beutel aus Plastik und für die wiederverwendbaren Pendants.

Reißfeste Plastikbeutel kommen für mehrmaliges Einfrieren infrage. Dabei nehmen verschiedene Faktoren auf ihre Wiederverwendbarkeit Einfluss:

  • vorheriger Inhalt
  • Reinigung
  • persönliches Hygieneempfinden

Befanden sich im Vorfeld flüssige oder fettige Speisen im Beutel, erschwert dies die gründliche Reinigung. Bleiben hartnäckige Lebensmittelreste auf dem Material zurück, verzichten die Nutzer auf den weiteren Gebrauch.

Alternativ versuchen sie, einen Gefrierbeutel mehrmals zu reinigen. Dafür spülen sie ihn mit einer Mischung aus sauberem heißem Wasser und mildem Spülmittel aus. Anschließend trocknen sie ihn mit einem fusselfreien Geschirrhandtuch vollständig ab. Bei guter Pflege und regelmäßiger Reinigung nutzen Verbraucher Gefrierbeutel bis zu zwölfmal.

Fazit

Lebensmittel nachhaltig einfrieren macht sie länger haltbar und vermeidet Plastikmüll. Dazu verwenden Verbraucher Beutel zum Einfrieren mehrmals oder sie suchen nach Alternativen wie Vorratsdosen aus Stahl, Einmachgläsern oder Baumwollbeuteln.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).