Green Logistik – nachhaltiges Transportwesen
Green Logistik spielt in Deutschland eine zunehmend wichtige Rolle. Denn im Ranking der zehn Top-Onlinekäufer in der Europäischen Union steht Deutschland auf dem achten Platz.
Besonders häufig landen laut Statistischem Bundesamt Kleidungsstücke im virtuellen Warenkorb. Damit diese den Käufer erreichen, ohne die Umwelt zu stark zu belasten, braucht es nachhaltige Logistikdienstleister.
Was ist Green Logistik?
Mit der Green Logistik leisten Unternehmen einen aktiven Beitrag, um Umwelt und Klima zu schützen. Gemeint ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Logistik. Die Alternative zum klassischen Transportwesen spart Energie und Ressourcen ein.
Umweltbewusste Unternehmen achten bei ihren Transportabläufen auf eine hohe Effizienz, ökonomisch und ökologisch. Maßnahmen, die sich dafür eignen, sind:
- eine sorgfältige Tourenplanung, um unnötige Wege zu vermeiden,
- der Einsatz umweltschonender Transportfahrzeuge – darunter E-Bikes und E-Autos,
- eine nachhaltige und automatisierte Lagerplanung, die Abfallvermeidung und Recycling in den Vordergrund stellt.
Der Umweltgedanke spielt bei der Green Logistik eine Rolle. Sie zielt darauf ab, Negativauswirkungen des Transportwesens aufs Klima einzuschränken. Das gelingt durch Abgasvermeidung sowie den verringerten Verbrauch schwer oder nicht erneuerbarer Ressourcen.
Warum ist Green Logistik so wichtig?
Seit 2020 brummt der Onlinehandel in Deutschland. 2024 soll der Onlineumsatz bei rund 88 Milliarden Euro liegen. Damit rechnet der HDE Handelsverband Deutschland.
Woher dieser Boom rührt? Rund 86 Prozent der Onlineshopper bestellen mehr als einmal monatlich im Internet. Das besagt eine 2024 veröffentlichten Studie. 70 Prozent der Käufer bevorzugen dabei nachhaltig agierende Onlinehändler.
Ein „grünes“ Transportwesen bedeutet für Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Weitere Vorteile, die die Green Logistik mit sich bringt:
- Mit einer nachhaltigen Logistik fällt es Unternehmen leichter, gesetzlichen Umweltstandards zu entsprechen.
- Eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie kann Unternehmen eine neue Zielgruppe erschließen.
- Green Logistik verhilft Unternehmen zu einem glaubhaften Markenimage. Sie positionieren sich als umweltfreundliche Marke.
- Die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation können steigen, wenn sich Arbeitnehmer positiv mit ihrem Unternehmen identifizieren.
Zudem verringert Green Logistik gegenüber dem klassischen Transportwesen die Unternehmenskosten. Die nachhaltige Logistik verbraucht weniger Platz, Energie und Material.
Wie können Logistikunternehmen nachhaltiger agieren?
Für Unternehmen, die zukunftsfähig bleiben wollen, ist der Wandel vom klassischen zum umweltfreundlichen Transportwesen ein Muss. Eine nachhaltige Logistikstrategie, die ihnen dabei hilft, braucht eine solide Basis. Sie besteht in der Integration „grüner“ Logistikmaßnahmen – unter enger Einbeziehung der Mitarbeitenden.
Ohne die offene Kommunikation mit den Angestellten im Lager sowie im Transport kann der Umbau zur Green Logistik scheitern. Fehlt die Akzeptanz für nachhaltige Maßnahmen – etwa der Lagerautomatisierung – steigt das Risiko, dass Mitarbeitermotivation und Produktivität sinken. Beide Faktoren wirken sich negativ auf den Umsatz aus.
Um die Mitarbeitenden in die Green-Logistik-Strategien einzubeziehen, sind diese transparent zu kommunizieren und zu erläutern. Mögliche Maßnahmen:
Fahrzeuge mit Elektroantrieb anschaffen
Um im Transportwesen Ressourcen und Kosten zu sparen, bietet sich der Umstieg auf die E-Mobilität an. Hauptsächlich für Transportdienstleister, die innerstädtisch unterwegs sind, kommen Fahrzeuge mit Elektroantrieb infrage.
Statt dem kompletten Flottenumstieg ergibt es Sinn, Lieferfahrzeuge schrittweise durch E-Autos und E-Lkw zu ersetzen. Innerhalb des Lagers können selbstfahrende Fahrzeuge mit E-Antrieb zum Einsatz kommen.
Tipp: Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie können Unternehmen auch Mitarbeitern abseits des Transportwesens E-Autos und E-Bikes als Dienstfahrzeuge anbieten. |
Transportrouten effizient planen
Unnötig lange Fahrstrecken oder häufige Leerfahrten widersprechen dem Nachhaltigkeitsgedanken. Beides vermeiden Unternehmen mit smarten Logistiksystemen, die effiziente Lieferwege planen. Das Ziel dieser Maßnahme besteht darin, Auslieferungen sinnvoll zu bündeln, Wege und Energie einzusparen.
Lagerhaltung nachhaltiger gestalten
Ein durchdachtes Platzmanagement im Lager verringert die Wege, die die Lagermitarbeiter zurücklegen müssen. Das spart Zeit und Energie. Ebenfalls gehören automatisierte Lagerprozesse in die Green Logistik, da sie den Einsatz menschlicher und energetischer Ressourcen reduzieren.
Um die Lagerhaltung nachhaltig zu gestalten, empfiehlt es sich zudem:
- IT-Lösungen zu integrieren, um den Papierverbrauch zu verringern,
- „intelligente Regale“ für die Warenwirtschaft einzusetzen,
- mobile Roboter beim Transport und Verpackungswesen einzuplanen,
- Abfallsortierungsprozesse einzuführen, um eingesetzte Materialien zu recyceln,
- Wasser- und Energieverbrauch bewusst zu reduzieren.
Neben einem effizienten Wasser- und Energieverbrauch zeichnet sich ein nachhaltiges Logistikgebäude durch umweltfreundliche Baumaterialien aus.
Tipp: Auch der Einsatz umweltschonender Reinigungsmittel in den Lagerhallen trägt zur „grünen“ Logistik bei. |
Warenbeschaffung an die Green-Logistik-Strategie anpassen
Bereits bei der Beschaffung der Waren können Unternehmen „grün“ agieren, indem sie von regionalen Produzenten kaufen. Bei der Auswahl der Lieferanten liegt das Augenmerk auf kurzen transparenten Lieferwegen sowie umweltfreundlichen Verpackungen.
Um bei der Warenbeschaffung Kosten und Platz einzusparen, bieten sich im Lager Sensoren für die Bestandsmessung an. Sie ermitteln ohne menschliches Zutun den Lagerbestand. Dadurch vermeiden sie zu frühe und unnötige Nachkäufe.
Verpackungen an die Produkte anpassen
Zur Green Logistik zählen umweltfreundliche Verpackungen. Unternehmen verzichten auf Kunststoffverpackungen und setzen dagegen auf Karton, Papier oder nachhaltige Alternativmaterialien.
Um der Verschwendung von Logistikressourcen vorzubeugen, sind produktspezifische Verpackungsgrößen relevant. Gehen mehrere Produkte an einen einzigen Empfänger, eignet sich statt mehrerer Kleinverpackungen eine „Sammelsendung“ in einem großen Karton.
Solarenergie für den Betrieb der Lagerhalle nutzen
Green Logistik benötigt im Vergleich zum konventionellen Lager- und Transportwesen weniger Energie. Diese stammt aus einer nachhaltigen Quelle stammt, denn auf dem Dach der Lagerhallen sind Fotovoltaikanlagen installiert. Sie erzeugen Sonnenstrom, der den Verbrauch regulären Stroms reduziert. Dadurch wirken sich die Anlagen positiv auf die Energiekosten aus.
Fazit
Green Logistik ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie umweltfreundlicher Unternehmen. Ihr Ziel: Klimabelastungen einschränken und Ressourcen sparen. Um das Transportwesen „grün“ zu gestalten, eignen sich Basismaßnahmen, darunter eine effiziente Routenplanung sowie Transportfahrzeuge mit Elektroantrieb. Auch ein automatisiertes Lager, kurze und transparente Lieferketten sowie plastikfreie Verpackungen tragen zur Green Logistik bei.