Biosauna – Vorteile & Unterschiede

Ein Saunagang in der Niedrigtemperatursauna ist schonender als in der finnischen Sauna. Foto: © rh2010 / stock adobe

Eine höhere Luftfeuchtigkeit und niedrigere Temperaturen unterscheiden die Biosauna von einer finnischen Sauna. Statt schweißtreibenden 100 °C zeigt das Thermometer maximal 60 °C bei einer Luftfeuchte von bis zu 55 Prozent.

Das schont den Kreislauf, kann die Abwehrkräfte stärken und sich positiv auf das Hautbild auswirken. Im Beitrag erfahren Leser, welche weiteren Vorteile die Biosauna mit sich bringt und welche Unterschiede zwischen den beiden Saunaarten bestehen.

Was ist eine Biosauna?

In der finnischen Sauna herrschen hohe Temperaturen. Während Anfänger auf der untersten Stufe bei etwa 80 °C schwitzen, klettern Hartgesottene auf die oberste Ebene. Mit etwa 100 °C bringt die Sauna den Kreislauf in Wallung. Die Luftfeuchte ist gering. Das Hygrometer zeigt maximal 30 Prozent. Höhere Werte entstehen nur bei einem Aufguss. Die trockene Hitze stellt für Anfänger und Menschen mit gesundheitlichem Problem eine Herausforderung dar.

Die Biosauna ist eine schonende Alternative. Die Temperatur in der „Lightsauna“ liegt zwischen 45 und 60 °C – für echte Saunafans fast schon zu kalt. Dank der hohen Luftfeuchte von bis zu 55 Prozent fühlen sich Nutzer im „Sanarium“ wie im Dampfbad.

Doch auch wenn die „Sanftsauna“ verträglicher scheint, sollten es Anwender nicht übertreiben. Liegen gesundheitliche Beeinträchtigungen vor, sollten sie vorab den behandelnden Arzt fragen, ob sich das Saunieren negativ auf den Gesundheitszustand auswirken kann. Besteht eine akute Infektion, kann der Saunagang diese verschlimmern.

Biosauna oder normale Sauna? Wer eine Sauna kaufen möchte, tut sich schwer bei der Auswahl. Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die beide Varianten vereinen. Zwei Kabinen sind dafür nicht nötig. Über ein Touchpanel entscheiden Nutzer selbst, ob sie es finnisch heiß mögen oder lieber sanft schwitzen.
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Wie läuft das Saunieren in der Biosauna ab?

Die gesundheitlichen Vorteile des Saunierens ergeben sich bei wöchentlich zwei bis drei Saunagängen von durchschnittlich 30 Minuten Dauer. Diesen folgt pro Saunagang eine kalte Dusche oder ein Bad im Kaltwasserbecken.

In der Biosauna gibt es keine Aufgüsse. Stattdessen kommen ätherische Öle zum Einsatz, deren duftende Aromen die Nerven beruhigt oder die Atemwege befreit. Eine Klang- oder Lichttherapie trägt zur Tiefenentspannung bei.

Was sind die Vorteile einer Biosauna?

Zu den wesentlichen Vorteilen der Biosauna gehört die schonende Anwendung bei geringen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Dadurch verringert sich die Gefahr von Kreislaufproblemen und Schwindelanfällen.

Sanfte Klänge, Vogelgezwitscher und Aromen können die Stimmung aufhellen. Gleiches gilt für gelbe Farblichter. Die Farbe Blau entfaltet eine beruhigende Wirkung. Rot soll die Durchblutung anregen und die Vitalität steigern. Grün kann bei Kopfschmerzen und Problemen mit den Bronchien hilfreich sein.

Das Saunieren in der Biosauna fördert durch den Wechsel von warm und kalt die Durchblutung und den Stoffwechsel. Es bringt den Kreislauf in Schwung. Eine gut durchblutete Haut erscheint rosig und straff. Zudem zeigt sich eine positive Wirkung bei verschiedenen Hauterkrankungen.

Regelmäßige Saunabesuche können das Hautbild bei Psoriasis (Schuppenflechte) verbessern. Die feuchte Wärme weicht verhornte Hautschichten auf. Dadurch lassen sich Hautschuppen leichter lösen. Der Besuch einer herkömmlichen Sauna ist für Neurodermitiker hingegen unvorstellbar. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sie einen Saunagang in einer Niedrigtemperatursauna gut vertragen.

Die feuchte Hitze öffnet die Poren und lockert trockene Hautschüppchen. Empfehlenswert ist ein Saunagang allerdings nur in einer stabilen Phase unter der Voraussetzung, dass Schweiß und hohe Temperaturen keine Trigger für einen erneuten Schub sind. Zudem sollten Betroffene auf Hygiene achten, auf ätherische Öle verzichten und im Anschluss ihre gewohnte Pflege gegen Neurodermitis auftragen.

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Das Saunieren in der „Softsauna“ stärkt das Immunsystem und trägt zu einem stabilen Organismus bei. Gleichwohl gibt es Anzeichen dafür, dass regelmäßige Saunagänge:

  • das Wohlbefinden steigern
  • beanspruchte Muskeln regenerieren
  • gegen Erkältungskrankheiten abhärten

Ein Faktor, der gegen das Saunieren spricht, ist die geringe Nachhaltigkeit. Elektrische Heizöfen verbrauchen viel Strom. Das wirkt sich negativ auf den Umweltfußabdruck aus. Daher empfiehlt sich der Umstieg auf Ökostrom oder Solarenergie.

Was sind die Unterschiede zu einer finnischen Sauna?

Die Wärme in der Biosauna entsteht nicht durch einen herkömmlichen Saunaofen mit Holzkohle oder Elektrobetrieb. Zur Anwendung kommt ein strombetriebener Bio-Saunaofen. Ein Verdampfer mit Wassertank reguliert die Luftfeuchtigkeit. Ein Infrarotstrahler in der Wand hilft dem Körper dabei, die Wärme direkt aufzunehmen. Das löst Verspannungen und entspannt die Muskulatur.

Ein Saunagang in der finnischen Sauna dauert etwa eine Viertelstunde. Da es in der Biosauna nicht so heiß ist, machen Anwender getrost eine halbe Stunde daraus. Im Anschluss kühlen sie sich wie gewohnt ab und gönnen sich etwas Ruhe, bevor der nächste Durchgang folgt.

Aufgüsse sind in der Biosauna nicht möglich – dafür entfalten ätherische Öle und Aromen ihre Wirkung. So kann ein Dampfbad bei hoher Luftfeuchtigkeit unter Zusatz von Menthol Atembeschwerden lindern.

Die Tabelle verdeutlicht die Unterschiede zwischen finnischer Sauna und Biosauna:

Finnische Sauna Biosauna
Luftfeuchtigkeit 10 bis 30 %

Erhöhung der Luftfeuchte durch einen Aufguss möglich

40 bis 55 %
Durchschnitts-Temperatur mindestens 70 °C maximal 120 °C höchstens 50 bis 60 °C
Dauer eines Saunagangs ¼ Stunde ½ Stunde
Aufguss möglich? ja nein
Geeignet für Menschen, die keine gesundheitlichen Probleme haben Personen mit Atembeschwerden

Menschen mit Kreislaufproblemen

Anfänger

Kinder

ältere Menschen

Nicht geeignet für Herzpatienten

Personen mit chronischen Erkrankungen

Menschen mit akuten Infekten

Personen mit Nierenerkrankungen

Schwangere

Kinder unter 4 Jahren

Menschen mit akuten Infektionen der Atemwege oder akuter Bronchitis

Bei milden Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit schwitzen? Kein Problem in der Biosauna. Ein Saunagang in der Niedrigtemperatursauna ist schonender als in der finnischen Sauna. Das kommt besonders Menschen mit Kreislaufproblemen, solchen mit Neurodermitis und älteren Personen entgegen. Die gesundheitlichen Vorteile bleiben dieselben.

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Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).