Nachhaltige Fütterung bei Hunden

Was dürfen Hunde fressen und was nicht? Ist nachhaltiges Futter für Hunde geeignet? Foto: seventyfourimages via Envato
Was dürfen Hunde fressen und was nicht? Ist nachhaltiges Futter für Hunde geeignet? Foto: seventyfourimages via Envato

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das uns alle etwas angeht. Viele stellen bereits ihre Ernährung um, um selbst ein Stück zum Klimaschutz beizutragen. Doch wie sieht es mit der Fütterung unserer Haustiere aus? Können Hunde ebenfalls nachhaltig ernährt werden?

Warum nachhaltiges Hundefutter?

Was spricht dagegen, konventionelles Hundefutter zu kaufen, wenn es doch überall in den Läden steht? Tatsächlich sieht die Ökobilanz bei den meisten dieser Marken eher weniger gut aus. Oft ist Tiernahrung aus vielen Gründen bedenklich – insbesondere wenn es um Themen wie Nachhaltigkeit geht.

Die meisten Tiere, die zu Hundefutter verarbeitet werden, stammen aus Massentierhaltung. Zudem wird das Futter oft mit einem sehr hohen Energieaufwand produziert. Eine Studie hat gezeigt, dass in Deutschland rund 10 Millionen Hunde leben sollen. Diese verursachen vor allem durch die Ernährung etwa 6 Millionen Tonnen CO2.

Woran erkennt man nachhaltiges Hundefutter?

Bei der Fütterung von Haustieren geht es insbesondere darum, etwas zu finden, was dem Vierbeiner schmeckt und was auch gesund für ihn ist. Denn auch wie beim Menschen gilt hier: Man ist, was man isst. Ein Hund fühlt sich träge und unwohl, wenn er Nahrung bekommt, die er nicht richtig verarbeiten kann. Somit sollten Hundehalter immer darauf achten, gesundes Hundefutter zu füttern.

Gesund und nachhaltig – ist das nicht etwas zu viel, was Hundebesitzer bedenken sollten? Tatsächlich gibt es einige Hinweise, an denen man sicher erkennt, ob es sich um nachhaltige Tiernahrung handelt oder nicht. Dennoch ist es notwendig, einen genauen Blick auf die Verpackung zu werfen.

Bevor Hundefutter gekauft wird, gilt es, die Rezeptur zu überprüfen. Hier erkennt man, ob das Futter für die Rasse überhaupt geeignet ist oder nicht. Zudem wird ersichtlich, ob künstliche Konservierungsmittel, Farbstoffe oder Aromen enthalten sind. Ebenso sollte ein Hundefutter auf Zucker verzichten – dieser wirkt sich sehr ungesund auf Hunde aus.

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Besonders nachhaltig ist Hundefutter, welches aus regionalen Zutaten produziert wird. Mit ein wenig Recherche findet man auch heraus, ob lange Transportwege oder Lagerzeiten in Kauf genommen werden. Diese belasten die Umwelt ebenfalls und sollten vermieden werden.

Hundefutter enthält Fleisch. Um einen Hund nachhaltig zu ernähren, sollte das Fleisch aus Freilandhaltung stammen, und der Fisch sollte aus nachhaltigem Fang gewonnen werden. Zudem ist es nicht ratsam, Hundefutter zu kaufen, welches nur die Filetstücke verarbeitet.

Die Vorfahren der Hunde – die Wölfe – picken sich auch nicht nur das beste Fleisch heraus, wenn sie Beute erlegen. So sollte auch das Hundefutter alle Bestandteile eines Tieres enthalten, sodass es vollständig verwertet wird.

Hunde vegetarisch ernähren – ist das ratsam?

Viele Menschen, die völlig nachhaltig leben möchten, entscheiden sich zum Veganismus. Während sie nicht nur selbst vegan leben möchten, überlegen sie auch, ob der beste Freund des Menschen – also der Hund – ebenfalls Veganer oder zumindest Vegetarier werden kann.

Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Wo sich jedoch viele Hundehalter und Experten für Tiernahrung einig sind, ist, dass ein oder zwei fleischlose Tage in der Woche sinnvoll sein können. Hier wird empfohlen, alternatives Protein zu füttern. Vor allem Fisch oder Insekten empfehlen sich. So lässt sich die Fütterung von Hunden noch ein wenig nachhaltiger gestalten.

Obst und Gemüse für Hunde – was geht, was geht nicht?

Hunde sind Fleischfresser. Das liegt schon allein in ihren Genen, da sie von Wölfen abstammen. Deshalb lieben sie tierische Nahrung und brauchen sie auch, wie viele Experten für Hunde bestätigen. Doch neben Fleisch können Besitzer dennoch pflanzliche Kost füttern. Welches Obst und Gemüse ist für Hunde gesund, und was sollte man auf jeden Fall vermeiden?

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Hundehalter können ohne schlechtes Gewissen Äpfel, Bananen, Erdbeeren, Pflaumen und Aprikosen an ihre Vierbeiner verfüttern. Auch Chicorée, Chinakohl, Rote Beete, Spargel, Spinat, Kohlrabi und Fenchel sind erlaubt. Aufpassen sollten Besitzer bei Ananas, Orangen, Melonen, Kirschen, Feigen, Blaubeeren und Birnen. Diese sollten nur in Maßen verabreicht werden und dann nur, wenn sie überreif sind. Vorsicht gilt auch bei Brokkoli und Grünkohl, die eine blähende Wirkung haben können.

Es gibt jedoch auch Obst und Gemüse, die überhaupt nichts im Futter von Hunden zu suchen haben. Dazu zählen Hülsenfrüchte, Knoblauch, Zwiebeln, Avocados und Auberginen. Auch Paprika, Tomaten und Weintrauben sind tabu. Sie sind schlichtweg nicht gesund für den Organismus des Hundes und können ihn sogar krank machen.

BARF – Eine nachhaltige Alternative

Einige Hundehalter sind dazu übergegangen, für ihren Hund selbst zu kochen. BARF orientiert sich an der ursprünglichen Ernährung von Wölfen und gilt daher als besonders gesund. Das Grundprinzip von BARF ist, dass sich Hundehalter die Einzelzutaten selbst besorgen und das Hundefutter eigens zusammenstellen.

Wer sich für diese Futtermethode entscheidet, kann ganz genau kontrollieren, welche Zutaten im Futter enthalten sind und welche nicht. So hat man eine bessere Kontrolle über die Herkunft und Zubereitung der Nahrung. Jedoch ist es mit ein wenig mehr Aufwand verbunden.

Fazit – Kann man Hunde nachhaltig füttern?

Nachhaltige Tiernahrung wird ein immer wichtigeres Thema. Aus diesem Grund gibt es bereits einige Anbieter, die entsprechende Produkte auf den Markt bringen. Wichtig ist, dass sich Hundehalter genau mit den Zutaten auseinandersetzen und sich gezielt für ein Hundefutter entscheiden.

Es mag ein wenig zeitlichen Aufwand kosten, um Recherche zu betreiben, doch so lässt sich ein Futter finden, das den ökologischen Fuß- bzw. Pfotenabdruck verringern kann.

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Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).