Ratten vertreiben gelingt mit Giftködern. Die Gifte bergen jedoch auch für Kinder und Haustiere hohe Risiken. Andere Methoden sind dagegen tierfreundlich und präventiv. Dieser Ratgeber stellt sie vor.
Ursachen für den Rattenbefall
Ein Rattenbefall kommt nicht von ungefähr. Oft ist es die Nachlässigkeit der Bewohner, die dazu führt, dass sich die Nager im Haus, auf dem Dachboden oder im Garten tummeln. Kleine Löcher und Spalten ermöglichen ihnen den Zugang zum Gebäude.
Offene Mülltonnen, kompostierte Speisereste und Fallobst laden Nager ein, sich zu nähren. Das gilt auch für frei zugängliche Lagerbestände von Obst und Gemüse im Keller. Am Boden verstreutes Vogelfutter gehört zu den bevorzugten Nahrungsquellen der Hausratte. Davon gibt es im Winter nahezu täglich Nachschub. In Fressnäpfen finden Ratten besondere Leckerbissen. Zu gern teilen sie sich das Tierfutter mit Hund und Katze.
Ideale Bedingungen zum Leben finden Ratten dort, wo sich ihnen Trinkmöglichkeiten bieten. Ein tropfender Wasserhahn, stehende Gewässer und eine unverschlossene Regenwassertonne dienen als Wasserquellen.
Kuschlige Nester bauen sich die Hausratten in geschützten Bereichen, die ihnen als sicheres Versteck dienen. Geeignet dafür sind:
- unaufgeräumte Werkzeugschuppen
- voll gestellte Garagen
- Holzstapel
- dichtes Gestrüpp und hohe Gräser
- ungenutzte Gartenhäuser
Um Ratten zu vertreiben, sollten Betroffene schnell handeln, denn die Tiere vermehren sich rasant. Sie können Krankheiten wie Salmonellen und Tuberkulose übertragen. Zudem verursachen sie Schäden an elektrischen Leitungen, der Dämmung und an den Wänden.
Vorbeugende Maßnahmen
Präventive Maßnahmen können helfen, einen Befall durch Hausratten zu vermeiden. Bewährte Strategien zur Vorbeugung sind:
Sicherung von Mülltonnen und Lebensmittelvorräten
Ratten wittern weggeworfene Essensreste. Daher sollten Bewohner den Deckel der Mülltonne fest verschließen und sicherstellen, dass nichts daneben fällt. Luftdichte Behälter eignen sich zum Lagern von Lebensmitteln und Tierfutter im Keller. Futternäpfe von Hund und Katze sollten nicht zu lange draußen stehen, sonst macht sich die Hausratte daran zu schaffen.
Im Garten gehören Lebensmittelreste auf dem Kompost zu den beliebten Nahrungsquellen der Nager. Um sich vor einem Befall zu schützen, sollten Gartenfreunde diesen sicher abdecken. Varianten aus Holz und Plastik nagen Ratten an, um sich einen Weg ins Innere zu verschaffen.
Sicherer sind engmaschige Metallsilos mit Deckel. Hier ist darauf zu achten, dass die Komposter auch unten verschlossen sind, sonst graben sich die Schädlinge auf der Suche nach frischen Speiseresten ihren Weg nach oben.
Abdichten von Zugängen und potenziellen Verstecken
Um einen Rattenbefall zu vermeiden, prüfen Bewohner ihr Zuhause auf mögliche Eintrittsmöglichkeiten. Mit einem engmaschigen Drahtgewebe sichern sie Lichtschächte, Kellerfenster und Lüftungsöffnungen. Stahlwolle verschließt die Durchbrüche für Versorgungsleitungen. Mörtel eignet sich dazu, Ritzen und Löcher in den Wänden und im Boden zu verspachteln, die größer als zwei Zentimeter sind. Gummilippen aus dem Baumarkt schließen Türspalten.
Gut zu wissen: Die Toilette herunterspülte Essensreste sind gefundene Fressen für Wanderratten in der Kanalisation. Auf der Suche nach mehr klettern sie in die Abflussrohe und kommen auf diese Weise ins Haus. Um das zu verhindern, empfiehlt es sich, eine Rückstauklappe nachzurüsten. |
Um sich vor Gefahren und Witterungseinflüssen zu schützen, suchen sich die Nager einen sicheren Unterschlupf. Ein aufgeräumter Garten – frei von Gestrüpp, hohen Gräsern und Holzstapeln – ist Ratten nicht sicher genug, um sich niederzulassen. Damit sie sich nicht ins Gartenhäuschen oder in den Geräteschuppen verkriechen, darauf achten, dass stets alles ordentlich und sauber ist.
Regelmäßige Reinigung des Innen- und Außenbereichs
Damit sich Ratten möglichst unwohl fühlen, empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung des Innen- und Außenbereichs. Krümel und Essensreste sollten Bewohner zügig beseitigen. Das gilt auch für Futterreste, die Vögel aus dem Vogelhaus geworfen haben sowie für die Futterschalen von Haustieren.
Tipp: Bei Verdacht auf einen Rattenbefall die Böden mit einer Lösung aus Wasser und Desinfektionsreiniger wischen, um Erreger abzutöten. |
Natürliche Methoden zur Vertreibung von Ratten
Einsatz von ätherischen Ölen
Natürliches Pfefferminz-, Nelken- oder Kamillenöl kann helfen, Ratten zu vertreiben. Dazu mehrere Tücher mit dem Öl beträufeln und in der Nähe des Nestes sowie entlang der Laufwege auslegen. Dieser Ansatz ist tierfreundlich und nachhaltig zugleich. Ebenfalls bewährt hat sich der Geruch von Essigessenz und Terpentin.
Geräusche und Bewegungsmelder
Ultraschallgeräte und Bewegungsmelder, die Geräusche erzeugen, vertreiben Ratten mit hochfrequenten Tönen, die für den Menschen nicht wahrnehmbar sind. Für Haus- und Wanderratten sind diese unerträglich, sodass sie die Flucht ergreifen. Damit kein Gewöhnungseffekt entsteht, darauf achten, dass das Gerät den Ton nicht dauerhaft sendet.
Natürliche Feinde
Die Anwesenheit natürlicher Feinde kann Ratten vertreiben. Katzen verjagen die Nagetiere– sofern sie hungrig sind und ausreichend Jagdlust haben. Deutlich zuverlässiger arbeiten Foxterrier, Jack Russell und Zwergpinscher.
Wer keine Haustiere hat, besorgt sich bei Bekannten gebrauchte Katzenstreu, um diese in Säckchen zu füllen oder entlang der Laufwege zu verstreuen. Der Geruch soll Hausratten vertreiben.
Professionelle Schädlingsbekämpfung
Reichen Hausmittel und Ultraschallgeräte nicht aus, um Ratten zu vertreiben, übernimmt ein professioneller Schädlingsbekämpfer. Er ist in der Lage, potenzielle Verstecke ausfindig zu machen und Zugänge sicher zu verschließen. Profis fangen die unliebsamen Nager mit humanen Lebendfallen und setzen sie an einem anderen Ort aus.
Fazit
Rattenbefall stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Die Tiere übertragen Krankheiten, kontaminieren das Tierfutter mit Keimen und verunreinigen Lebensmittel. Zudem verursachen sie Schäden an Gebäuden, indem sie die elektrischen Leitungen und Wände annagen.
Um Ratten zu vertreiben, eignen sich verschiedene Hausmittel wie ätherische Öle, Essigessenz und Terpentin. Auch die Anwesenheit eines Hundes oder der Geruch von benutzter Katzenstreu kann die Schädlinge in die Flucht treiben. Reicht das nicht aus, sollten Betroffene einen professionellen Schädlingsbekämpfer engagieren.