Nachhaltigkeit hat ihre Tücken

Jeder kann etwas tun, um unsere Erde für die nachwachsenden Generationen zu erhalten. Foto csbramlett via Twenty20
Jeder kann etwas tun, um unsere Erde für die nachwachsenden Generationen zu erhalten. Foto csbramlett via Twenty20

Unser Planet ächzt unter dem, was ihm Menschen antun. Die NGO Global Footprint Network errechnete, dass wir 2018 weltweit die Ressourcen von 1,75 Erden verbraucht haben.

Dabei ist der Verbrauch sehr ungerecht verteilt. Die Industriestaaten verbrauchen deutlich mehr als Schwellen- oder Entwicklungsländer. Wenn alle wie in Deutschland leben würden, benötigen wir die Ressourcen von 2,95 Erden. Die Österreicher sind mit 3,83 Erden noch verschwenderischer. Wenn wir diesen Raubbau beseitigen wollen, müssen wir viel nachhaltiger werden.

Wer etwas ändern will, benötigt Argumente

So einfach ist die Umsetzung der Nachhaltigkeit jedoch nicht. Zumindest in einer freiheitlichen Demokratie müssen Menschen davon überzeugt werden, ihr Handeln zu ändern. In die Freiheit eingreifende Diktate könnten auf Dauer das westliche Gesellschaftsmodell gefährden. Wer Diktatur gar nicht so schlimm findet, hat wahrscheinlich noch keine besucht. Wie auch, wenn Reisen als zumindest meist als schädlich eingestuft wird.

Wer nachhaltig leben möchte, findet viele Ansatzpunkte. Natürlich wäre es schön, wenn viele Menschen möglichst auf jedem Gebiet Ressourcen schonen müssen. Wer Menschen zum Klimaschutz motivieren will, muss ihnen jedoch einen Prozess der Erkenntnis erlauben.

Dies ist ein Problem, denn wir müssen unser Leben schnell ändern. Radikale Schritte zu vermitteln, ist jedoch schwer, wenn auf Zwang weitgehend verzichtet werden soll. Überzeugung ist ein Luxus, den sich freie Gesellschaften leisten müssen.

In den Städten hat die Zukunft schon begonnen

Ein wichtiger Aspekt ist nachhaltiges Reisen. Wichtig ist, eine schlüssige Argumentation zu bieten. Besonders bei falschen Thesen ist es wichtig, klar zu argumentieren und das Verständnis bei Zweiflern zu erhöhen. Einsicht einer großen Mehrheit ist die einzige Möglichkeit, etwas in einer freien Gesellschaft zu bewegen.

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Neue Verkehrsmittel und Verkehrskonzepte können helfen, die Mobilität zu sichern. Neben dem Carsharing gibt es in den Städten neue emissionsfreie Verkehrsmittel. Eines davon sind Scooter wie der Cityroller für Erwachsene von micro oder andere namhafte Anbieter. Solche Scooter sehen cool aus und sorgen im Nahbereich für eine stressfreie Mobilität.

Tretroller haben darüber hinaus den Vorteil, dass sich der Besitzer keine Sorgen um die Entsorgung des Akkus machen muss. Die kleinen Cityflitzer gibt es auch für unebene Fahrbahnen wie Kopfsteinpflasterwege. Theoretisch könnten auch die Menschen vom Land den Scooter nutzen, wenn noch eine Infrastruktur im Ort besteht. Die Idee, aufs Auto zu verzichten, ist eine aus der Stadt…

Ohne Ehrlichkeit wird der Erfolg mager bleiben

Vegane Ernährung KANN gesund sein. Nein, das sagen die meisten Veganer nicht. Viele meinen, sie ist gesund. In dieser Absolutheit ist diese These leider ebenso falsch wie die Behauptung, Tier zu essen sei unethisch. Aber es gibt viele Gründe, den Fleischkonsum zu reduzieren.

Der Gesundheit und dem Ökosystem würde es guttun, wenn wir alle weniger Fleisch essen. Wichtig ist jedoch, dies mit dem entsprechenden Wissen zu tun. Wer sich falsch vegan ernährt, schadet sich möglicherweise.

Es ist wichtig, das Für und Wider einer nachhaltigen Lebensweise ehrlich zu beleuchten. Nachhaltig zu leben ist nicht alternativlos. Menschen tun sich leichter, Dinge zu ändern, wenn es ihnen einen Vorteil bringt.

Das gilt auch bei der Wohnalternative Tiny House. Mit dem Haus lässt sich die Versiegelung von Böden eindämmen. Die Idee, das Haus auf Rollen zu stellen, dürfte allerdings mit dem deutschen Baurecht weitgehend unvereinbar sein. Und dann muss den potenziellen Bewohnern noch erklärt werden, warum sie auf Komfort verzichten sollen.

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Wahrscheinlich ist der Bau von Wolkenkratzern am Ende platzsparender und komfortabler. Eine Gesellschaft auf Nachhaltigkeit zu trimmen, ist aufwendig. Leider haben wir wohl zu spät damit begonnen.

 

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).