Müll richtig trennen – was muss ich beachten?

Müll richtig trennen – das ist nicht schwierig. Foto: © Siasart Studio / stock adobe

Müll richtig trennen: In privaten Haushalten stehen Menschen bei diesem Thema vor einer Herausforderung. Neue Regelungen wie die Restmüllverordnung 2025 tragen zur Verunsicherung bei. Platzprobleme und zu wenig Informationen erschweren die Mülltrennung in privaten Haushalten.

Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.“ Und doch lässt sich dieser nicht ganz vermeiden. Die Folge von Müll ist der Verlust von Rohstoffen durch Sortierung, Verwertung, Behandlung und Beseitigung.

Dennoch ist Recycling ökologisch sinnvoll, denn bereits 2019 stand fest, dass dieses in Deutschland jährlich 1,7 Millionen Tonnen CO2 einspart. Doch ohne Mülltrennung gibt es die Wiederverwertung nicht. Deshalb sollte jeder Mensch von klein auf lernen, wie Müll richtig zu trennen ist.

Die wichtigsten Müllarten und ihre Entsorgung

Was gehört in welche Tonne? Wie können Sie Müll richtig trennen? Zunächst ist es wichtig, die Verpackungen auseinanderzubauen. Die Banderolen der Plastikflaschen bestehen aus einem anderen Kunststoff und sind daher von den Flaschen zu trennen.

Ebenso verhält es sich bei den Deckeln von Margarine- oder Joghurtbechern. Auch Papier, das Verpackungen ummantelt, gehört abgelöst und getrennt entsorgt. Überwiegend lassen sich die Abfälle in den dafür vorgesehenen Tonnen entsorgen. Für die medizinische Abfallentsorgung wenden Sie sich an Spezialunternehmen.

 

Restmüll (Schwarze Tonne)

Wer bis 2025 wusste, was in die Schwarze Tonne gehört, muss dazulernen. Denn die Europäische Union verschärfte die Vorgaben zur Mülltrennung. Seit dem 1. Januar 2024 gelten daher neue Regeln.

Alttextilien gehören nicht mehr in die Schwarze Tonne, auch nicht, wenn sie defekt oder verschlissen sind. So der Plan der EU. Doch Deutschland macht nicht mit und deshalb sind verschmutzte und defekte Kleidung zunächst weiterhin im Restmüll zu entsorgen.

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In die Schwarze Tonne gehört das, was nicht recycelbar ist. Informieren Sie sich dazu bei Ihrem Landkreisamt oder in der Verwaltung Ihrer Gemeinde. Die folgende Tabelle kann von den Vorgaben in Ihrem Landkreis abweichen.

 Restmüll Kein Restmüll
Benutzte Hygiene- und Reinigungsartikel einschließlich Zahnbürsten, Rasierklingen, Ohrenstäbchen und Damenbinden, Tampons Flüssige Farben und Lacke
Abgekühlte Asche, Aschenbecherinhalt, Zigarettenstummel Haushalts- und Gartenchemikalien
Katzenstreu Klebstoffe
Keramik Altöle
Kleine Dinge aus Glas wie Trinkgläser und Schüsseln Bau- und Abbruchabfälle
Verschmutzte und nicht restentleerte Verpackungen Leere Verpackungen oder Teile davon aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoff
Staubsaugerbeutel Glasflaschen, Kunststoffbecher
Medikamente Lebensmittel aller Art
Nicht für die Altkleidersammlung geeignete Textilien und Lederreste (trotz Verbots der EU) Gartenabfälle
Fotos, Filmstreifen, Dias, Disketten, CDs Elektronik, Batterien
Glühbirnen, Glühlampen und Halogenlampen Medikamentenverpackungen
Benutzte Papier- und Taschentücher
Kehricht
Verschmutzte oder beschichtete Folien und Papiere (Backpapier)

Verpackungsmüll /Gelber Sack (Gelbe Tonne)

In den Gelben Sack gehören Verbundverpackungen von beispielsweise Getränkeverpackungen, Verpackungen aus Weißblech, Aluminium oder aus Kunststoff. Lassen sich Coffee-to-go-Becher nicht vermeiden. Restentleert gehören sie ebenso in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne.

Ebenso sollten Sie Einwickelpapier aus der Metzgerei oder das für Käse sowie Boxen für das Take-away-Essen dort entsorgen. Auch Füllmaterial von Versandverpackungen aus Kunststoff oder Schaumstoff gehören in diese Kategorie.

Das Recycling begann in den 1970er-Jahren mit Glascontainern und Sammelboxen für Korken und Kaugummipapier. Seither sind viele recycelbare Stoffe dazugekommen, die lange Zeit mit dem Grünen Punkt gekennzeichnet wurden. Dieser ist nicht mehr relevant, denn alle Hersteller müssen gebrauchte Verpackungen dem Recycling zuführen.

Altglas (Glascontainer)

In den Glascontainer werfen Sie alle Einwegglasflaschen und -gläser getrennt nach Weiß-, Grün- und Braunglas. Haben Sie blaue oder andersfarbige Flaschen, gehören Sie in das Behältnis für Grünglas. Die Deckel schrauben Sie zuvor ab und entsorgen sie im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne.

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Auch Konservengläser, beispielsweise von Senf, Marmeladen oder Gurken sowie Flakons und Parfümflaschen aus Glas gehören zum Altglas. Nicht in den Glascontainer dürfen Glühbirnen, Trinkgläser, feuerfestes Geschirr aus Glas sowie Keramik und Porzellan.

Die Verpackungen gehören restentleert, aber nicht gespült in den Container. Verzichten Sie auf den Spülgang, schonen Sie die Umwelt.

Bioabfall (Braune Tonne)

Was in die Braune Tonne gehört erfragen Sie bei Ihrer Kommune, denn die Vorgaben unterscheiden sich abhängig davon, wo Sie wohnen. Hinein gehören organische Abfälle. Zu diesen zählen Obst- und Gemüse, Kaffee- und Teefilter, Pflanzenreste und Gartenabfälle.

In manchen Gemeinden sind Fleisch- und Fischreste sowie Frittierfett erlaubt – wenn nicht, gehören sie in den Restmüll. Plastiktüten dürfen nicht hinein – auch nicht, wenn sie eine Kennzeichnung als Biokunststofftüten besitzen.

Altpapier (Blaue Tonne oder Grüne Tonne)

Die Papiertonne ist für Zeitungen, Verpackungen aus Pappe, Geschenk- und Schreibpapier sowie für Zeitschriften gedacht. Beschichtete Papiere, Styropor, Tapetenreste sowie verschmutzte Papiere und Fax- sowie Thermopapier gehören nicht in die Blaue Tonne, sondern in den Restmüll.

Sondermüll – wo entsorgen?

Müll richtig zu trennen und zu entsorgen, ist besonders wichtig, wenn es um Sondermüll geht.

Elektroschrott (Handys, Kabel, Batterien): Recyclinghof oder Fachhandel

Elektro-Altgeräte, die nicht mehr reparabel sind sowie Handys, Kabel und Batterien gehören zum Elektroschrott, den Sie an kommunalen Sammelstellen oder im Handel abgeben. Auch Onlinehändler müssen Geräte zurücknehmen. Für Batterien und Akkus gibt es in jedem Supermarkt Behälter.

Sperrmüll (Möbel, Matratzen): Anmeldung bei der Stadt/Gemeinde

Zum Sperrmüll zählen Möbel, Tapetenreste sowie Teppiche und Matratzen und alle Abfälle, die für die Mülltonnen unpassend sind. Auch hier ist Ihr Ansprechpartner die Abfallberatung oder die Kommune.

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Altkleider: Kleidersammlung oder Secondhand-Läden

Gut erhaltene Altkleider gehören in die Altkleidercontainer. Geld verdienen Sie damit, wenn sie diese an  Secondhand-Läden, online über Anzeigen oder auf dem Flohmarkt verkaufen. Auch Upcycling ist eine Möglichkeit, Textilabfälle zu verwerten.

Problemstoffe (Farbe, Lacke, Chemikalien): Schadstoffmobil oder Wertstoffhof

Produkte mit schädlichen Inhaltsstoffen gehören nicht in die Schwarze Tonne. Renovieren Sie und es entstehen Abfälle, geben Sie diese an den kommunalen Sammelstellen  oder am Schadstoffmobil ab. Ansprechpartner sind diese ebenso für Gartenchemikalien mit Gefahrstoffsymbolen, nicht restentleerten Spraydosen, Reinigungsmittel und Quecksilberthermometer. Der Handel nimmt alte Batterien und Akkus sowie Altöl zurück.

Fazit

Abfälle schaden der Umwelt. Daher sollte jeder bereits beim Einkauf darauf achten, dass so wenig wie möglich davon anfällt und den unvermeidbaren Müll richtig trennen.

Greifen Sie zu unverpackten Lebensmitteln und nutzen Sie Jutebeutel statt Plastikbeutel. Essensabfälle lassen sich am nächsten Tag wiederverwerten. Müll vermeiden Sie zudem, indem Sie leere Waschmittel- und Shampooflaschen sowie  Behältnisse für Flüssigseifen nachfüllen.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).