Nachhaltiges Wohnen mit Naturfarben

Naturfarben tun eine Menge in punkto Nachhaltigkeit. Foto Nodar via Twenty20
Naturfarben tun eine Menge in punkto Nachhaltigkeit. Foto Nodar via Twenty20

Naturfarben bieten Schutz und Pflege für Holz, Stein, Klinker Böden und Wände. Für jeden Anstrich ist eine natürliche Alternative vorhanden. Unser Ratgeber erklärt, was Naturfarben beim Wohnen so einzigartig macht und wie sie verarbeitet werden.

In einer gesunden Umwelt fühlen wir uns wohl

Das gilt für die Natur und die eigenen vier Wände, in denen wir arbeiten und wohnen. So ist es ganz natürlich, dass mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein auch der Wunsch nach einem gesundem Wohnklima wächst. Chemische Wandfarben, Holzlasuren und Bodenkleber belasten die Umwelt und die Raumluft teilweise erheblich.

Eine Untersuchung ergab, dass die durchschnittliche Innenraumluft so schlecht ist wie die Außenluft an einer durch starken Verkehr belasteten Straßenkreuzung. Ein frisch renovierter Raum überstieg diese Werte sogar um das 20-Fache!

Es ist also bekannt, dass ein Großteil der chemischen Umweltbelastung von jenen Retortenprodukten stammt, mit denen wir unser Holz schützen, unsere Möbel pflegen, unsere Böden renovieren und unsere Wände streichen. In dieser mit synthetischen Stoffen vollgestopften Umgebung leben und arbeiten wir Tag für Tag. Jeder von uns ist davon betroffen!

Der Kreislauf der Natur kennt da kein Erbarmen. Was einmal an Schadstoffen in die Umwelt eingesetzt ist kommt wieder. Diese chemischen Bomben finden wir schließlich nicht nur im eigenen Heim, sondern auch in unserem Boden, unserer Luft und unserem Wasser.

Geht das nicht anders?

Das Unbehagen wächst und immer öfter hört man die Frage: „Muss das so sein?“ Ist uns heute wirklich eine schnell trocknende Bodenversiegelung in Hochglanzausführung ein weiteres Fass Problemmüll wert? Muss Holzschutz im Freien wirklich gleichbedeutend mit „Gift pur“ sein?

Siehe auch  Nachhaltig im Internet surfen – Tipps

Bei der Verwendung von Naturfarben geht es anders zu. Hier kommen alle Rohstoffe aus der Natur – aus einem geschlossenen ökologischen Kreislauf. Daher sind sie immer neu verfügbar. Später gliedern sie sich dort wieder rückstandslos ein. Ihr Abfall: Kompost und Sauerstoff. Die Energiequelle: Sonnenlicht.

Naturfarben sind Produkte einer sanften Chemie. Kiefernbalsamharz, Bienenwachs, Leinöl, Nussöl, Palmenwachs, Schellack, echte Duftöle usw. kennt der Mensch seit jeher. Alle Inhaltsstoffe sind weder für die Umwelt noch für unser Leben gefährlich.

Farben aus reinen Naturstoffen belasten unsere Umwelt weder bei der Gewinnung noch bei der Verrottung. Sie können übrigens genauso einfach aufgetragen werden wie herkömmliche Farben, etwa mit dem Pinsel oder der Rolle, aber auch mit einer Akku Farbspritzpistole.

Öko ist nicht gleich Öko

Hersteller von echten Naturfarben unterwerfen ihre Produkte einem strengen Anforderungskatalog. Auf der Dose müssen z. B. sämtliche Inhaltsstoffe genannt sein. Die Rezepturen werden bei den Datenblättern offengelegt (Volldeklaration). Es reicht also nicht der Hinweis „Mit echtem Bienenwachs“ oder der Aufdruck des blauen Umweltengels.

Erstaunlich ist, dass die natürlich hergestellten Anstrich- und Klebemittel in der Qualität und Haltbarkeit den synthetischen mindestens ebenbürtig, oft sogar überlegen sind. Die Verarbeitung erfolgt manchmal etwas anders, ist aber nicht schwieriger. Bei der Trocknung ist etwas mehr Geduld erforderlich. Das Ergebnis erfreut nicht nur das Auge!

Wo kann man Naturfarben kaufen?

Naturfarben bekommt man z. B. vom Fachhändler für Naturbaustoffe, der nicht nur verkauft, sondern auch beratend zur Seite steht. Des Weiteren gibt es immer mehr Shops im Internet, die sich auf ökologische Baustoffe und Farben spezialisiert haben.

Siehe auch  Wie ein Hauswasserwerk bei der Nachhaltigkeit helfen kann
Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).