Erneuerbare Energie in Österreich

Wie weit ist Österreich in punkto Erneuerbarer Energien Foto luca.mara via Twenty20
Wie weit ist Österreich in punkto Erneuerbarer Energien Foto luca.mara via Twenty20

In seiner aktuellen Klima- und Energiestrategie hat sich Österreich hohe Ziele gesteckt. Im Vergleich zu 2005 sollen bis zum Jahr 2030 insgesamt 46 % der Treibhausgase reduziert werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden diverse Projekte zu erneuerbarer Energie in Österreich gefördert, wie das Jugend Umwelt Netzwerk in Österreich berichtet. Als erneuerbare Energien gelten dabei Energieträger, die sich im Vergleich zu fossilen Energiequellen schnell regenerieren können. Damit also Wasser- und Windkraft, biogene Energieträger, Solarenergie und Geothermie. Damit soll dem Klimawandel Einhalt geboten werden.

Regionale Energiekonzepte werden zum Teil von den Unternehmen selbst ausgearbeitet. So sind zum Beispiel das Biomasseheizwerk Dobersdorf und die Biogasökostromanlage Mureck sehr aktiv in die Thematik verwickelt.

Startups und innovative Projekte zur Nachhaltigkeit

Das Feld wird im Kampf gegen den Klimawandel nicht nur den Versorgungsunternehmen überlassen. Immer mehr Unternehmen nehmen die Sache selbst in die Hand und entwickeln innovative Methoden, um energiesparender und nachhaltiger zu sein. So gibt es zum Beispiel eine durch Biomasse angetriebene Absorptionskühlmaschine zur Weinkühlung (Weingut Peitler) oder das generelle Projekt des Staates, Digitalisierung zu fördern.

So sollen umfangreiche Prozesse nicht nur beschleunigt, sondern auch Ressourcen geschont werden. Etwa, indem Unternehmen vom Briefverkehr immer mehr auf die digitale Zustellung umstellen.

Wer ein Schreiben seitens der Justiz oder durch den Staat erhält, wird im Zuge dessen auch gleich auf den jeweiligen digitalen Postkorb hingewiesen. Neben dem Thema der Nachhaltigkeit stehen hier auch andere Vorteile klar im Vordergrund. Etwa, dass wichtige Dokumente rund um die Uhr zugestellt und abgefragt werden können.

Auch in der biologischen Landwirtschaft gilt Österreich als wahrer Europameister. Immerhin 20 % der gesamten ökologischen Anbaufläche im Land werden bereits biologisch bewirtschaftet. Hierbei handelt es sich um mehr als das Vierfache des in der ganzen EU gängigen Durchschnitts. Der liegt nämlich bei 4,7 %.

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Immer mehr Stromanbieter setzen auf Klima- und Naturverträglichkeit

In dieser Sache besteht aber definitiv noch Aufholbedarf. Denn im November 2020 wurde durch Global 2000 und WWF eine Statistik aufgestellt, nach der nur 10 % des österreichischen Strommarkts bereits auf eine praxiskonforme Energiewende ausgerichtet war. Gleichzeitig beruhen aber nur mehr 16 % der Stromerzeugung auf fossilen Energieträgern.

Das Problem stellen hier durchaus die Zukäufe dar. Während es mehr als 130 reine Grünstromanbieter in ganz Österreich gibt, wird auch viel Energie aus dem Ausland importiert, so etwa auch aus Deutschland, wo noch sechs Atomkraftwerke in Betrieb sind.

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Das sind die Ziele der ÖSTRAT

Die ÖSTRAT ist die Nachhaltigkeitsstrategie von Bund und Ländern, die nach einem einjährigen Prozess im Mai 2009 zunächst von den Landeshauptleuten und dann im Juli 2010 vom Ministerrat beschlossen wurde. Es handelt sich dabei um eine Ergänzung zu den ohnehin bereits gegebenen Nachhaltigkeits-Aktivitäten, die von einzelnen Bundesländern individuell gesetzt werden, oder auch von privaten Initiativen wie dem österreichischen Jugend Umwelt Netzwerk.

Zu den Zielen dieser Strategie zählen einige zentrale Herausforderungen. Darunter:

  • Bewahrung von naturräumlichen und ökologischen Lebensgrundlagen
  • Prävention und Bekämpfung von Armut
  • Sicherstellung von individuellem Wohlstand sowie die Attraktivitätserhaltung von Österreich als globalen Wirtschaftsstandort
  • Globalisierung in einen umwelt- und sozialverträglichen Konsens bringen
  • Beschäftigungsziele zu erreichen
  • Ein hohes Niveau an gesellschaftlichem und sozialem Zusammenhalt sowie an sozialer Sicherheit zu erreichen
  • Auf demographische Trends mit adäquaten Maßnahmen zu reagieren
  • Die Gender-Mainstreaming-Strategie in allen Themenfeldern umzusetzen

Dadurch ist die ÖSTRAT nicht nur eine auf das Klima ausgerichtete Strategie.

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Bewusstes Einkaufen wird immer stärker gefördert

Zu den Unternehmen, die proaktiv handeln, zählen immer mehr Supermarktketten. So gibt es in Wien bereits den ersten Unverpackt-Versuch der großen Einzelhandelskette SPAR, genauso bieten auch mehrere Filialen von Hofer und Lidl Obst und Gemüse günstiger an, wenn es nicht mehr ganz so schön aussieht. Auch werden immer mehr Lebensmittel an Bedürftige und Obdachloseneinrichtungen gespendet, sobald sie als nicht mehr verkäuflich gelten, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Unter anderem SPAR und Billa nehmen ihre Aufgabe in Bezug auf die Nachhaltigkeit sehr ernst und gestalten auch die Zusammenarbeit mit regionalen Bauern immer attraktiver. Dazu zählen feste Abnahmemengen, eine garantierte Preiserhöhung und damit auch eine höhere Qualität für die Kunden.

„Plastikverbot“ bereits seit 2020 in Kraft

Mit 1. Jänner 2020 wurden Einwegkunststofftragetaschen (in Österreich liebevoll Plastiksackerl genannt) verboten. Dadurch gab es schon im Vorfeld unterschiedliche Alternativen, die von biologisch abbaubaren Tragetaschen über Stofftaschen bis hin zu Netzen für Obst und Gemüse reichen. Seither treten auch immer mehr Verbote in Kraft, die etwa die Produktion und das Inverkehrbringen von Plastikstrohhalmen oder auch Einwegplastik beendet.

Weiterhin soll es ab 2025 wieder ein Pfand beim Kauf von Plastikflaschen und Getränkedosen geben. Zuvor wurde im Jahr 2001 österreichweit das Pfand auf diverse Gebinde abgeschafft. Lediglich auf Glasflaschen wurde stets eines erhoben.

Zwar galt die PET-Einwegflasche lange Zeit als umweltschonende Alternative, aber als Reaktion auf unbefriedigende und klimaunfreundliche Mülltrennung innerhalb der Bevölkerung wurden nun wieder entsprechende Maßnahmen ergriffen. Schon vor 2025 wird aber mit der sogenannten Mehrwergquote der Weg zum Pfand geöffnet. Diese Quote sorgt für ein Mindestangebot diverser Getränke in Mehrwegflaschen. Etwa bei Bier, Milch oder Mineralwasser.

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Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).