Der Regenwald am Amazonas brennt – unlöschbar?

Regenwald Amazonas brennt
Regenwald Amazonas brennt

Mit Entsetzen verfolgte die Welt die Brände in Brasilien. In Flammen standen unzählige Quadratmeter Regenwald am Amazonas. Eine Katastrophe für unser Klima.

 

Entlang des Amazonas loderten im August 2019 die Flammen – laut Forschern der schlimmste Waldbrand in der Region seit sieben Jahren. Das brasilianische Weltrauminstitut Inpe ließ verlauten, dass die Zahl der Brände im Regenwald in 2019 um 82 Prozent höher sei als im letzten Jahr. Allein in der ersten Augusthälfte 2019 seien 9.500 Waldbrände registriert worden – ihre Rauchwolken verdunkelten den Himmel im rund 2.700 Kilometer entfernten São Paulo.

Zwar seien Brände im Regenwald in der Trockenzeit üblich. Doch für das ungekannte Ausmaß im Sommer 2019 sei vor allem der Mensch verantwortlich: Mit illegaler Abholzung und Brandrodung. Dieses Vorgehen genießt in Brasilien offenbar staatlichen Schutz – denn der brasilianische Präsident Bolsonaro zeigt sich bereit, den Amazonas und seine Naturschutzgebiete und Reservate zum Rohstoffabbau freizugeben. Eine Folge: Die illegale Abholzung im Regenwald ist im Juli 2019 bereits dreimal so hoch gewesen wie im Juli 2018. Der ökonomisch orientierte Grund: Die exportorientierte brasilianische Landwirtschaft braucht mehr Fläche für Soja und Rinderzucht.

Brasiliens Präsident weist Millionenhilfen der G-7-Staaten zurück

Auf die Frage nach seiner Verantwortlichkeit hin zeigte sich Bolsonaro nicht schuldbewusst. Er verwies zunächst auf die zur Trockenzeit üblichen Brände, die Queimada. Im nächsten Schritt beschuldigt er Umweltschützer, den Brand am Amazonas gelegt zu haben, um den Druck zu erhöhen und ihre Kassen zu füllen. Diesen Vorwurf wiesen die NGOs als absurd zurück. Bolsonaros Abwehrhaltung nahm geradezu groteske Züge an, als er die von den G-7-Staaten zugesagte Millionenhilfe für den Kampf gegen die Brände ablehnte –20 Millionen Dollar waren für die Bereitstellung dringend benötigter Löschflugzeuge gedacht.

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Die auch Anfang September noch immer unlöschbar scheinenden Brände am Amazonas haben verheerende Auswirkungen für Tiere und Menschen vor Ort. Menschen in Puerto Velho berichten von Atemnot – hervorgerufen durch freigesetztes CO2. Dieses entsteht durch die riesigen Regenwaldbrände in großen Mengen, die laut Wissenschaftlern demnächst sogar in der Atmosphäre messbar sein werden. So richten die unfassbaren Brände im unwiederbringlich verlorenen Regenwald nicht allein vor Ort furchtbare Schäden an. Sie sind ein weiterer Baustein, der die globale Klimaerwärmung befeuert.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).