Schlimmste Buschbrände in Australien dank Klimawandel

Buschbrände Australien
Buschbrände Australien

Die Buschbrände in Australien umfassen eine Fläche so groß wie Das Bundesland Hessen. Forscher sehen klaren Zusammenhang zum Klimawandel.

 

November 2019: Es ist noch nicht einmal Sommer in Australien, und schon wüten die Brände. In Sydneys Umland sind schon jetzt etwa eine Million Hektar verbrannt. Diese Fläche entspräche einem Viertel der Schweiz. Doch die konservative australische Regierung will von der Erderwärmung als Ursache offenbar nichts wissen.

Klimaforschern hingegen ist absolut klar: Die Erderhitzung erhöht das Risiko für Waldbrände massiv. Schon ein Grad Erwärmung hat dramatische Auswirkungen, wie Australien zeigt. Dabei sind vor allem zwei Aspekte maßgeblich für die schlimme Entwicklung der Buschbrände. Das wäre zum einen der ausbleibende Regen. Laut Forschern nimmt dank des Klimawandels vor allem in generell niederschlagsarmen Gebieten die Dürrephasen zu. Zu diesen Gegenden zählen der Mittelmeerraum, Kalifornien und auch Australien. Der zweite Faktor, der der Waldbrandgefahr erhöht, sind die gestiegenen Temperaturen. Denn sie lassen Pflanzen schneller austrocknen.

Buschbrände in Australien werden als katastrophal eingestuft

Die beiden genannten Faktoren treffen auf Winde, die zum Ausbreiten des Feuers beitragen. Diese drei Aspekte machen in Australien im Wesentlichen die Waldbrandgefahrenstufen aus. In diesem Jahr erreichten diese erstmals die Stufe „katastrophal“. Diesen Trend hat der australische Wetterdienst schon seit den vergangenen Jahrzehnten beobachtet. In diesem Zeitraum habe die Waldbrandgefahr kontinuierlich zugenommen. Zu diesen Veränderungen trage der Klimawandel mit seinen einhergehenden steigenden Temperaturen bei, so Wissenschaftler.

Australische Regierung leugnet Zusammenhang mit Klimawandel

Die Taktik der australischen Regierung jedoch lautet wohl Totschweigen. Zu fest ist sie in den Fängen der Kohlelobby. Die Regierung will offenbar weder das sterbende Great Barrier Reef noch die dramatischen Waldbrände, die bereits Todesopfer gefordert hatten, in Verbindung mit dem Klimawandel bringen. So richtig deutlich wird die Haltung anhand der Aussage von Australiens Vizepremierminister, die Verbindung zwischen Feuer und Klimawandel entstamme Aussagen von „innerstädtischen Verrückten“.

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Die australische Regierung hat auf jeder Ebene die Auflage erhalten, sich keinesfalls auf eine Diskussion zum Klimawandel einzulassen. Die Folge: eine mundtote und handlungsunfähige Regierung, die sich mit Realitätsverweigerung über Wasser hält – während sie zudem die handfest wissenschaftlich belegte menschgemachte Erderwärmung leugnet.

Doch bedauerlicherweise steht Australiens Regierung mit dieser Haltung nicht allein da. Auch in Deutschland betreiben mehrere Parteien diese gefährliche Vogel-Strauß-Haltung. Das Ergebnis: Die wichtigen Beschlüsse und Ziele des Pariser Klimaabkommens werden zunehmend weichgespült. Dass die Klimaziele auf diese Weise erreicht werden, ist mehr als fraglich – obwohl, wie aktuell Australien zeigt, schreckliche Vorboten des Klimawandels schon jetzt Katastrophennatur haben.

 

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).