Nachhaltig Rauchen – geht das eigentlich?

Als nachhaltig lässt sich Rauchen nicht bezeichnen. Foto: © mbruxelle / stock adobe

Die negativen Folgen des Rauchens sind zwar seit Jahren bekannt, trotzdem wollen oder können viele Menschen nicht darauf verzichten. Doch es kommt Bewegung in die Sache, was sich an der steigenden Beliebtheit von Alternativprodukten wie E-Zigaretten ablesen lässt.

Dabei bleibt die Frage nach der Nachhaltigkeit der verschiedenen Angebote, der sich dieser Artikel genauer widmet.

Zigaretten und Nachhaltigkeit: Wo liegt das Problem?

Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens einmal ausgeklammert, bringen klassische Zigaretten auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit Probleme mit sich. An erster Stelle zu nennen wäre der Anbau des Tabaks, für den große Flächen nutzbar gemacht werden müssen.

Dies geschieht durch Abholzung von Waldflächen und geht damit auf Kosten der Umwelt. Da hierfür außerdem Düngemittel und Pestizide zum Einsatz kommen, fällt die Umweltbilanz des Tabakanbaus katastrophal aus – vom extremen Wasserverbrauch und dem Müllaufkommen durch weggeworfene Kippen ganz zu schweigen.

Doch wie schlagen sich die Alternativen?

Da das Thema Nachhaltigkeit langsam, aber sicher in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen ist, richtet sich der Blick vermehrt auf die Alternativen. Viele Raucher sind mittlerweile auf E-Zigaretten wie die Airscream Airspops umgestiegen, was einige Probleme bereits löst. Zunächst verursachen Vapes weniger Abfall, da sie länger nutzbar sind.

Obendrein benötigen sie durch ihre Beschaffenheit natürlich keine großen Anbauflächen für den Tabak und kommen ganz ohne den Stoff aus. Und auch allgemein profitiert die Umwelt, indem weniger Schadstoffe in die Luft gelangen – zumindest im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette.

Größeres Angebot – aber Nachteile bleiben

Das Versprechen von E-Zigaretten umfasst neben einer verbesserten Umweltbilanz eine breitere Palette an Angeboten. Das betrifft hauptsächlich die zahlreichen Geschmacksrichtungen, die das Rauchen angenehmer machen sollen. Dennoch darf dies nicht davon ablenken, dass einige der bekannten Probleme bei der E-Variante bestehen bleiben oder sich in eine andere Richtung verschieben.
Konkret ist das Thema Recycling die größte Schwachstelle von E-Zigaretten. Die Akkus enthalten Metalle, die nur schwer zu recyceln sind. Das sorgt dafür, dass alte Modelle nicht einfach entsorgt werden können und zusätzlichen Elektroschrott verursachen. Moderne Anbieter haben diesen Nachteil immerhin erkannt und versuchen, die Haltbarkeit der Vapes zu verbessern oder spezielle Recyclingprogramme bereitzustellen.

Siehe auch  Nachhaltigkeit beim Fotografieren

Es kommt auf das eigene Konsumverhalten an

Was heißt das alles nun für die Frage nach dem nachhaltigen Rauchen? Die klassische Zigarette schneidet hier schlecht ab, da zwei Welten aufeinanderprallen. Wer sich selbst und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, greift am besten gar nicht zur Zigarette und leistet so auf mehreren Ebenen seinen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt.
Wer einem aktuellen Trend entsprechend nicht gänzlich auf das Rauchen verzichten will oder kann, findet mit E-Zigaretten eine Alternative vor, die immerhin ein paar Probleme löst. Schließlich verbrauchen E-Zigaretten in der Herstellung deutlich weniger Ressourcen als klassische Zigaretten und verursachen insgesamt weniger Müll.

Als wirklich nachhaltig lässt sich Rauchen nicht bezeichnen. Dafür sind die Einflüsse auf die Umwelt zu groß und der Nutzen zu gering. Somit ist es wie so oft: Als Einzelperson ist es nur möglich, dem Ziel der Nachhaltigkeit möglichst nahezukommen. Dabei können E-Zigaretten zumindest als Zwischenlösung weiterhelfen.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).