Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN

Nachhaltigkeitsziele UN Vereinte Nationen
Nachhaltigkeitsziele UN Vereinte Nationen

Vom Kleinen ins Große: Bei Großprojekten werden die Kommunen in Sachen Nachhaltigkeit in die Pflicht genommen. Die Vorgaben dazu stammen von den Vereinten Nationen (UN) und ihren Nachhaltigkeitszielen.
Inhalt

Wo soll umfassende Nachhaltigkeit beginnen, wenn nicht im Kleinen? Um diesen Gedanken zu unterstreichen, wurde das Projekt „SDG-Indikatoren für Kommunen“ (SDG = Social Development Goals) ins Leben gerufen. Träger sind unter anderem die Bundesregierung und die Bertelsmann Stiftung.

Das genannte Projekt findet im Rahmen der Agenda 2030, initiiert von den Vereinten Nationen (UN), statt. Diese hat 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung definiert, die auf die Nationalstaaten sowie vor allem auf die kommunale Ebene heruntergebrochen wurden. Diese Ziele sind das Herzstück der Agenda 2030. Wem ebenfalls an dieser gelegen ist, sollte die Ziele kennen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Überblick:

Keine Armut

Das erste Ziel lautet, dass Armut überall und in jeder Form beendet werden muss. Deutsche Kommunen sollen sich daher um Sozialschutzmaßnahmen, die Sicherstellung der Versorgung Armer und Schwacher kümmern. Zudem sollen sie Widerstandsfähigkeit gegen prekäre Situationen erhöhen, aber auch Ressourcen mobilisieren, die die Armut in Entwicklungsländern beenden.

UN Nachhaltigkeitsziel: Kein Hunger

Hunger muss beendet werden, sodass Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreicht werden. Außerdem soll die Landwirtschaft gefördert werden. Kommunen müssen also den Zugang zu sicheren, nährstoffreichen und ausreichenden Nahrungsmitteln sicherstellen. Fehlernährung soll beendet und nachhaltige Nahrungsmittelproduktion gefördert werden.

Gesundheit und Wohlergehen

Ein gesundes Leben für Menschen jeden Alters soll gewährleistet und ihr Wohlergehen gefördert werden. Hier haben Kommunen einiges zu tun: Sie müssen hochwertige Gesundheitsziele erreichen, übertragbare Krankheiten bekämpfen, die psychische Gesundheit fördern, Suchtprävention betreiben, Verletzungen und Todesfälle im Verkehr reduzieren – ebenso wie Todesfälle und Erkrankungen aufgrund von Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzungen.

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Hochwertige Bildung

Es muss inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleistet und sein. Die Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle sollen gefördert werden. Kinder in den Kommunen sollen also eine hochwertige Grund- und Sekundarschulausbildung abschließen und Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung erhalten. Erwachsene sollen Zugang zu guter fachlicher, beruflicher und tertiärer Bildung bekommen. Bildungseinrichtungen, die kinder-, behinderten- und geschlechtergerecht ausgebaut sind, sollen gefördert werden.

Geschlechtergleichstellung als Nachhaltigkeitsziel der UN

Es müssen Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreicht werden. Kommunen sollen daher dafür sorgen, dass jegliche Gewalt und Diskriminierung von Frauen und Mädchen beendet wird. Weiterhin sollen sie Teilhabe und Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen erhalten.

Sauberes Wasser und Sanitärversorgung

Wasser muss verfügbar sein und nachhaltig bewirtschaftet werden. Auch die Sanitärversorgung für alle ist zu gewährleisten. Kommunen müssen also dafür sorgen, dass die Wasserqualität verbessert wird. Sie müssen weiterhin die Wasserressourcen integriert bewirtschaften, wasserverbundene Ökosysteme schützen sowie die internationale Zusammenarbeit verbessern und die Entwicklungsländer im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung unterstützen.

Bezahlbare und saubere Energie

Alle müssen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie haben. Weiterhin ist der Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix zu erhöhen – ebenso wie die Steuerung der Energieeffizienz und die Förderung der Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien.

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum zählen auch zu den UN-Nachhaltigkeitszielen

Die Wirtschaft soll dauerhaft, inklusiv und nachhaltig wachsen, während produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle gefördert wird. Dabei sollen Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung voneinander entkoppelt werden. Weiterhin sollen die Ressourceneffizienz verbessert, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit zu gerechter Bezahlung erreicht sowie entwicklungsorientierte Politik zur Unterstützung der Wirtschaft gefördert werden.

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Industrie, Innovation und Infrastruktur

Kommunen tragen dazu bei, eine belastbare Infrastruktur aufzubauen. Sie fördern inklusive und nachhaltige Industrialisierung und unterstützen Innovationen. Außerdem soll der Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologie verbessert werden – ebenso wie eine nachhaltige Infrastruktur in den Entwicklungsländern.

Weniger Ungleichheiten

Innerhalb und zwischen Staaten soll es weniger Ungleichheit geben. Dafür sollen Kommunen soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern. Sie sollen Chancengleichheit gewähren und Maßnahmen zu mehr sozialer Gleichheit umsetzen. Sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration und Mobilität soll erleichtert werden. Außerdem ist die öffentliche Entwicklungshilfe zu fördern.

Nachhaltige Städte und Gemeinden

Städte und Siedlungen sollen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig werden. Der Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum muss gesichert sein. Außerdem müssen die Menschen entsprechende Grundversorgung erhalten, der Zugang zu nachhaltigen Verkehrssystemen ist sicherzustellen. Des Weiteren muss es Sicherheit im Straßenverkehr ebenso geben wie die Verbesserung der nachhaltigen Siedlungsplanung und des Katastrophenschutzes. Die Umweltbelastung muss gesenkt und der Zugang zu Grünflächen sichergestellt sein. Zudem sind ökonomische, ökologische und soziale Verbindungen zwischen stadtnahen und ländlichen Gebieten zu fördern.

Nachhaltigkeitsziel der UN: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster

Natürliche Ressourcen sind nachhaltig zu nutzen. Das heißt, Nahrungsmittelverschwendung und Abfallaufkommen sind zu reduzieren. Unternehmen sollen zur Einführung nachhaltiger Verfahren ermuntert werden. Die nachhaltige Beschaffung im öffentlichen Sektor ist zu forcieren, und es sollen die Informationen und das Bewusstsein über nachhaltige Entwicklung verbreitet werden. Entwicklungsländer sind beim Übergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern zu unterstützen.

Maßnahmen zum Klimaschutz

Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen müssen sofort ergriffen werden. Kommunen müssen die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen stärken. Sie müssen Klimaschutzmaßnahmen in die Politik und in Strategien und Maßnahmen einbeziehen. Die Kapazitäten im Bereich des Klimaschutzes sind zu erhöhen und Klimaschutzkapazitäten in Entwicklungsländern sind zu stärken.

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Leben unter Wasser

Ozeane, Meere und Meeresressourcen sollen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und genutzt werden. Deshalb sollen Kommunen alle Arten der Meeresverschmutzung verringern –­ vor allem durch Tätigkeiten, die von Land ausgehen. Weiterhin sollen die Ozeane erhalten und nachhaltig genutzt werden.

Leben an Land

Landökosysteme müssen geschützt und wiederhergestellt werden. Ihre nachhaltige Nutzung soll zudem gefördert werden, während Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Wüstenbildung ist zu bekämpfen, Bodenverschlechterung zu stoppen und sogar umzukehren – während der Verlust der Biodiversität gestoppt wird.

Deshalb sind relevante Teilziele für die Kommunen, dass sie den Erhalt, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung der Land- und Binnensüßwasser-Ökosysteme gewährleisten. Sie fördern die nachhaltige Bewirtschaftung aller Waldarten und erhöhen die (Wieder-)Aufforstung, neutralisieren die Landverödung und verringern die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume. Zudem erhalten und fördern sie die biologische Vielfalt.

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Im Sinne einer nachhaltigen Justiz sollen friedliche und inklusive Gesellschaften gefördert werden. Alle Menschen erhalten Zugang zur Justiz. Effiziente, rechtschaffende und inklusive Institutionen werden auf allen Ebenen aufgebaut. Für deutsche Kommunen bedeutet dies, dass sie alle Formen der Gewalt und auch der gewaltbedingten Sterblichkeit verringern. Des Weiteren verringern sie Missbrauch und Ausbeutung von Kindern und bekämpfen alle Formen der organisierten Kriminalität.

Korruption und Bestechung werden reduziert – während leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und tarnsparente Institutionen aufgebaut werden. Zudem wird die inklusive, partizipative und repräsentative Entscheidungsfindung gefördert.

Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Umsetzungsmittel sind zu stärken, während die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung widerbelebt wird. Für Kommunen sind in diesem Punkt deshalb Teilzeile, dass sie zusätzliche finanzielle Mittel für die Entwicklungsländer mobilisieren und die Politikkohärenz zugunsten nachhaltiger Entwicklung verbessern.

Sie bauen globale Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung auf und bilden wirksame öffentliche, öffentlich-private und zivilgesellschaftliche Partnerschaften. Ferner erarbeiten sie Fortschrittsmaßnahmen für nachhaltige Entwicklung, um das Bruttoinlandsprodukt zu ergänzen.

Quelle und weiter führende Informationen unter jetzt-nachhaltig.de

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).