Holz zählt zu den ältesten Baustoffen der Menschheit. Seine Materialeigenschaften sind bestechend. Holz ist massiv und stabil, aber dennoch elastisch.
Holz wirkt wärmedämmend und sorgt für gesundes Raumklima. Der nachwachsende Rohstoff ist energieneutral. Wird mit heimischen Hölzern gebaut, steigt die Nachhaltigkeit.
Neben Gebäudekonstruktion und Fassadenbau eignet sich Holz ebenso für Möbel und Böden. Dank innovativer Forschung und Weiterentwicklung erlebt der Holzbau seit einigen Jahren eine Renaissance. Sporthallen, Museen, Kindertagesstätten oder Universitätsbibliotheken in Holzbauweise sowie Einfamilienhäuser ziehen verstärkt in den urbanen Lebensraum ein.
Moderne und energieeffiziente Holzbauweisen
Für die nachhaltige und moderne Holzbauweise von Gebäuden stehen generell vier Konstruktionsvarianten zur Verfügung:
Massivholzbau
Wohngebäude aus Massivholz erfüllen die modernen Energiestandards, indem Wandaufbauten mithilfe von Brettern und Bohlen mehrere Schichten erhalten.
Holzskelettbau
Das ist die Bauweise traditioneller Fachwerkhäuser. Die Konstruktion besteht aus einem Skelett senkrechter, waagerechter und schräger Hölzer. Die Zwischenräume erhalten eine Füllung aus Lehm, Steinen, Stroh oder sonstigen Materialien.
Holztafel- und Holzrahmenbau
Diese Bauweise ist eine effiziente Weiterentwicklung des Fachwerkbaus und kommt häufig beim Fertighaus zum Einsatz. Ein massives Holzgerüst als tragende Konstruktion wird zweiseitig beplankt – beispielsweise mit Platten aus Holzwerkstoffen. Die Zwischenräume erhalten eine Dämmfüllung aus Holzwolle, Zellulose oder vergleichbaren Materialien.
Holzblockbau
Bei traditionellen Blockhäusern entsteht der Wandaufbau aus Kanthölzern oder Rundbohlen. Moderne Wohnhäuser erhalten zur verbesserten Energieeffizienz einen zweischaligen Wandaufbau mit Zwischendämmung.
Zu den vier Grundkonstruktionen gesellen sich weitere Baufragen. Soll das Gebäude eine Holzfassade erhalten oder verputzt werden? Welcher architektonische Stil ist gewünscht? Die Gestaltungsmöglichkeiten beim Holzbau sind flexibel und vielfältig.
Was macht Holzbau so nachhaltig?
Klimaerwärmung und Ressourcenschwund wecken bei Bauherren das Streben nach höherer Nachhaltigkeit beim Hausbau. Bauen mit Holz unterstützt umweltschonende Zielsetzungen in hohem Maße. Es ist recycelbar und besitzt eine gute Ökobilanz. Der nachwachsende Rohstoff lässt sich ohne Rückstände entsorgen. Bauen mit Holz wirkt sich positiv auf die Energieeffizienz aus. Der natürliche Rohstoff besitzt eine geringe Wärmeleitfähigkeit.
In gleichem Maße hat Holz eine gute Dämmwirkung. Heizwärme wird damit effektiv ausgenutzt. Die Langlebigkeit eines Holzhauses hängt von den gewählten Hölzern ab. Werden Rohstoffe aus regionaler Forstwirtschaft eingesetzt, steigt die Nachhaltigkeit wegen verkürzter Transportwege. Die ökologische und klimarelevante Bauqualität ergibt sich allerdings noch durch weitere Faktoren – beispielsweise das gewählte Dämmmaterial oder die Heiz- und Energietechnik. Nachhaltiges Bauen erfordert eine durchdachte Planung.
Gesundes Wohnen in Holzhäusern
Der Rohstoff Holz gehört zu den hygroskopischen Baumaterialien. Dank seiner organischen Struktur nimmt es Feuchtigkeit wie ein kleiner Speicher auf und gibt sie wieder an die Außenluft ab. Holz kann arbeiten, nennt das der Volksmund. Diese Fähigkeit zur Feuchtigkeitsregulierung sorgt in Innenräumen für ein gesundes Raumklima.
Als Naturbaustoff ist Holz grundsätzlich schadstofffrei. Allerdings ist diese ursprüngliche Qualität heutzutage nicht mehr selbstverständlich gegeben. Die Herkunft des Holzes ist wichtig sowie die Frage, mit welchen Methoden es für den Hausbau weiterverarbeitet wird. Deshalb ist es ratsam, bei der Holzauswahl oder Entscheidung für einen Fertighausanbieter auf Zertifizierungen zu achten.
Beim Holz bietet das FSC-Siegel eine nützliche Orientierung. Der Forest Stewardship Council ist ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldwirtschaft. Geht es um die meistens kostengünstigere Fertigbauweise bestehen oft Unsicherheiten über die Qualität verwendeter Materialien. Auch hier helfen Gütesiegel weiter. Dazu gehört beispielsweise das Zertifikat der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau. Das QDF-Siegel garantiert gesundes Bauen nach Grundsätzen konsequenter Nachhaltigkeit.