Es gibt viele verschiedene Bauweisen für moderne und neue Gebäude. Bauherren müssen sich während der Planungsphase für eine davon entscheiden und dabei verschiedene Vor- und Nachteile berücksichtigen.
Die Auswirkungen auf die Umwelt sind dabei ein Aspekt, der immer wichtiger wird. In diesem Artikel werden vier aktuelle und dem modernen Lebensstandard entsprechende mehrstöckige Bauweisen ausschließlich nach ihrer Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit bewertet.
Platz 1: Holzhaus
Die Bauweise des Holzhauses lässt sich in einigen Unterkategorien unterscheiden – vor allem in Fachwerk- und Blockhäuser. Ein Fachwerkhaus wird, ähnlich einem Massivhaus, vor Ort auf der Baustelle Stück für Stück errichtet. Dabei sind sämtliche tragenden Elemente aus Holz – üblicherweise wird daher zunächst eine Fachwerkkonstruktion erstellt.
Wände und Decken bestehen im Sinne der Nachhaltigkeit idealerweise aus Lehm, Stroh, Holz oder einem Äquivalent. Ein Blockhaus wiederum wird bekanntermaßen aus ganzen Holzstämmen oder Holzbalken errichtet, die längs aufeinander liegen und insbesondere in den Ecken miteinander verzahnt sind.
Werden runde Balken verwendet, ist von einem Blockhaus die Rede, bei rechtwinklig gesägten Balken wiederum von Blockbohlenhaus. Unabhängig von der eigentlichen Konstruktion hat das Bauen mit Holz bzw. das Holzhaus in Sachen Nachhaltigkeit den ersten Platz im Ranking verdient.
So geschehen nicht nur sehr viele Arbeitsschritte in Handarbeit und wären zum Großteil theoretisch sogar ganz ohne moderne Werkzeugmaschinen durchführbar. Durch den maximalen Holzanteil an der Bausubstanz, beispielsweise beim Blockhaus, werden auch das Potential des Hauses als CO2-Speicher und die Verwendung nachwachsender Baustoffe ausgereizt.
Platz 2: Fertighaus
Dicht gefolgt auf Platz 2 liegt die Fertighausbauweise. Auch hier wird bis auf wenige Ausnahmen hauptsächlich mit Holz gearbeitet. Im Unterschied zum Holzhaus wird die eigentliche Konstruktion allerdings ausgelagert und im Voraus industriell erledigt. Die fertigen Baugruppen bzw. Module, im Regelfall sind das einzelne Wand- und Deckenpaneele, werden zur Baustelle geliefert und vor Ort mit Hilfe eines Krans und minimalem Werkzeugeinsatz montiert.
Anders als beim Holzhaus werden beim Fertighaus nicht ausschließlich Holzbaustoffe verwendet, sondern beispielsweise oft auch Stahlträger oder Rigipsplatten. Dennoch ist der Holzanteil vergleichsweise hoch, weshalb das Fertighaus sich den zweiten Platz verdient hat.
Platz 3: Massivhaus
Ein Massivhaus wird üblicherweise nur zu einem sehr kleinen Teil aus Holz errichtet. Meist beschränkt sich der Einsatz von Holz auf die Dachkonstruktion. Stattdessen werden (Stahl-)Beton, Ziegel oder andere keramische bzw. metallene Baustoffe verwendet. Außerdem wird das Haus vor Ort gebaut und nur sehr begrenzt industriell vorgefertigt – die Treppen sind oft eine solch begrenzte Möglichkeit, in den meisten anderen Fällen lohnt sich der logistische und industrielle Aufwand nicht. Die Verwendung nicht nachwachsender und darüber hinaus in ihrer Verarbeitung sehr energiehungriger Baustoffe wie (Poren-)Beton, Ziegel oder Kalksandstein machen das Massivhaus zumindest aus ökologischer Sicht fast zu einem Schlusslicht.
Platz 4: 3D gedrucktes Haus
Eine Besonderheit, die aktuell zugegebenermaßen nur selten eine verfügbare Alternative zu den anderen Bauweisen darstellt, ist das 3D gedruckte Haus. Dieses ist aus ökologischer Sicht etwa gleichauf mit dem Massivhaus, vor allem weil auch hier keramische Baustoffe wie Beton verwendet werden.
Hinzu kommen außerdem komplexe Maschinen bzw. 3D Drucker, die vor Ort auf- und abgebaut werden müssen und zudem deutlich mehr Ressourcen benötigen als einfache Schalungselemente. Aus Sicht der Nachhaltigkeit liegt diese Bauweise, die in Zukunft wohl weiter an Bedeutung gewinnen wird, auf Platz 4.
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