Urban Gardening – der Trend für Hobbygärtner in Großstädten

Urban Gardening
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Urban Gardening in Großstädten – ein fast unaufhaltsamer Trend. Immer mehr nachhaltig lebende Menschen machen es vor: Dächer, Balkone und Mauern von Hochhäusern werden bepflanzt.
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Was es mit dieser Bewegung auf sich hat, und warum Urban Gardening die perfekte Lösung für mehr Saisonalität auf Ihrem Teller ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was versteht man unter Urban Gardening?

Millionen Menschen leben in den imposanten Großstädten Deutschlands. Obgleich die Aussicht meist nicht weiter als auf ein paar Betonhäuser reicht, wollen viele nicht auf den Luxus etwa frisch geernteten Gemüses verzichten. Urban Gardening ist sehr einfach umsetzbar: Fast im Handumdrehen können Sie auf ihrem Balkon, einem gemieteten Schrebergarten oder direkt auf dem gepachteten Feld außerhalb des Zentrums eigenes Obst und Gemüse anpflanzen.

Der Trend ist nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert gab es etliche Schrebergärten, die die Ränder großer europäischer Städte säumten. Begonnen hat diese Bewegung in den 1970er Jahren in den USA: Die sogenannten Community Garden dienten der dortigen Bevölkerung zum Anbau verschiedener Gemüse- und Obstsorten. So konnten sie sich selbst versorgen und dabei auf gesunde und frische Kost zurückgreifen.

Das Besondere an diesen Gärten ist, dass sie meistens gemeinsam mit Gleichgesinnten betrieben werden. So kann man die Ernte teilen und zusammen die Köstlichkeiten genießen.

Welche Flächen eignen sich für Urban Gardening?

Für dieses Konzept des Urban Gardening braucht es nicht viel – außer einer Fläche, auf der Sie Ihre Pflanzen säen können. Hierfür eignen sich nicht nur die Schrebergärten, die meist etwas außerhalb der Stadt liegen. Auch eine Dachterrasse, ein Balkon oder Innenhöfe können dafür genutzt werden – lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass nicht jede Fläche benutzt werden kann. Aufpassen sollte man vor allem bei jenen Flächen, die in Parks oder direkt an der Straße liegen. Hier ist es nicht unwahrscheinlich, dass Hunde ihr Geschäft verrichten oder dass die Abgase von den vorbeifahrenden Autos die Qualität der Ernte drastisch vermindern. Wenn Sie auf diese beiden Punkte achten, steht dem Gärtnern aber nichts mehr im Wege.

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Urban Gardening auf dem Balkon: Worauf müssen Hobbygärtner achten?

Viele Menschen, die in einer kleinen Stadtwohnung mit Balkon leben, möchten auch von den gesundheitlichen Vorteilen selbst angepflanzter Lebensmittel profitieren. So ist in dem Fall Urban Gardening direkt auf dem Balkon die perfekte Lösung. Hier sollten Sie darauf achten, in welche Richtung der Balkon zeigt und in welcher Stadt Sie leben.

Pflanzenkenner wissen, dass Kräuter im Normalfall in jedem Garten und auf jedem Balkon angepflanzt werden können. Wer aber gern Tomaten oder Paprika ernten möchte, der sollte den Anbau auf einem nach Süden gerichteten Balkon bevorzugen. Salate, Mangold, Spinat und Kresse hingegen gedeihen besser auf schattigen Balkonen. Bei Tomatensträuchern sollten Hobbygärtner auf genügend Sonneneinstrahlung, ausreichend Dünger sowie genug Wasser achten.

Beim Urban Gardening Geduld haben

Zu Beginn sollte man nicht zu viel erwarten und lieber langsam beginnen. Vor allem, wenn Sie noch nicht viel Erfahrung haben, ist es besser, jedes Jahr neue Pflanzen und Kräuter dazu zu nehmen. So lernen Sie aus Fehlern und Problemen. Bei Kräutern ist die Auswahl groß, und mit Schnittlauch, Basilikum, Minze und Petersilie machen Neulinge alles richtig. Die Kräuter können in jeweils einem separaten Blumentopf oder auch in einem größeren Pflanzenbeet angesät werden. Daneben können Sie auch Kümmel, Thymian und Rosmarin anpflanzen. Falls Sie bereits in den frühen Frühlingsmonaten mit dem Anpflanzen beginnen, sollten Sie darauf achten, dass Sie den Topf nicht bei zu niedrigen Temperaturen nach draußen stellen. Grundsätzlich dürfen Basilikum und Petersilie ab April nach draußen.

Auch Obst, beispielsweise Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren, können auf sonnigen Balkonen ohne Probleme geerntet werden. Dadurch, dass diese auch in Töpfen gedeihen, finden sie auf sehr kleinen Balkonen Platz. Außerdem können Sie auch auf Erdbeerpflanzen zurückgreifen, die hängend sind – so sparen Sie noch mehr Platz. Die anderen Beerensorten sind teilweise schon so gezüchtet, dass man sie auch auf dem Balkon wachsen lassen kann.

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Im Sommer genießen viele Menschen gern einen frischen Salat. Wenn dieser vom eigenen Garten kommt, profitieren Sie nicht nur von einer geballten Vitaminzufuhr, sondern auch von einem besonders leckeren Geschmack. Der Vorteil von Salaten auf dem Balkon ist, dass hier keine Schnecken zu finden sind. Diese sind häufig dafür verantwortlich, dass der Salat angefressen ist. Um eine große Ernte zu haben, sollten die Pflanzen erst ab Mai auf dem Balkon. Auch Radieschen, Gurken und Kohlrabi eignen sich perfekt für den Anbau auf dem Balkon.

Die besten Tipps, um möglichst viele Pflanzen säen zu können!

Wer einen kleinen Balkon hat, der möchte den Platz so gut wie möglich nutzen. Da gehören vor allem Hängetöpfe, in denen Sie verschiedene Kräuter anpflanzen können, zur Basis-Ausstattung. Auch vertikale Einrichtungen, in denen Sie mehrere Pflanzengefäße übereinander stellen können, sind ideal, um den Platz möglichst sinnvoll zu nutzen. Haben Sie noch viele alte Glasbehältnisse, Dosen oder Tetrapaks zu Hause? Dann könnten diese Behältnisse dazu dienen, neue Kräuter anzupflanzen. So brauchen Sie keine neuen Blumentöpfe kaufen – Sie sparen Geld und Ressourcen.

Auch alte Möbel können dazu verwendet werden, um neue Pflanzen zu setzen. Schubladen, die nach draußen geschoben werden, dienen als Blumentöpfe, und die Fläche auf der Kommode dient wiederum als Stellplatz für weitere Kräutertöpfe. Metallgitter an der Wand werden dazu genutzt, um Töpfe anzubringen. Je kreativer Sie sind, desto mehr und besser können Sie den Platz auf Ihrem Balkon nutzen.

Fazit!

Urban Gardening ist topmodern. Das hat viele Gründe: Zum einen profitieren Menschen von einer optimalen Versorgung durch vitaminreiche Lebensmittel. Zum anderen spart man auch viel Geld. Zudem wirken bepflanzte Balkone und Schrebergärten freundlich und bringen ein bisschen Farbe in die grauen Städte.

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Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).