Treibhausgas – wie kann man Emissionen senken?

Die Reduktion von Treibhausgasen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Foto: © ORG / stock adobe

Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen: Der Klimawandel gehört zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Schließlich spielen Treibhausgase eine zentrale Rolle, denn sie sind maßgeblich für die globale Erwärmung verantwortlich.

Doch was genau sind Treibhausgase, und warum ist es so wichtig, ihre Emissionen zu reduzieren? Damit wollen wir uns hier einmal etwas näher beschäftigen.

Was sind Treibhausgase?

Treibhausgase sind gasförmige Substanzen, die in der Atmosphäre Wärme speichern und damit zum sogenannten Treibhauseffekt beitragen. Die bekanntesten Vertreter dieser Gase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N₂O). Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie in der Lage sind, die von der Erde abgestrahlte Wärme zurückzuhalten und sie nicht vollständig ins All entweichen zu lassen.

Dadurch erhöht sich die Erdtemperatur. Zwar ist der Treibhauseffekt an sich ein natürlicher Prozess, der das Leben auf unserem Planeten überhaupt erst möglich macht, jedoch haben die industrielle Revolution und der damit verbundene Anstieg der Treibhausgasemissionen diesen Effekt extrem verstärkt.

Die Emissionen entstehen hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Stoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Hinzu kommen landwirtschaftliche Prozesse, die vor allem Methan freisetzen, sowie industrielle Prozesse und der seit Jahrzehnten stetig zunehmende Verkehr.

Dadurch hat sich die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre in den letzten 150 Jahren dramatisch erhöht, was zu einem spürbaren Temperaturanstieg geführt hat. Die Folgen dieser Entwicklung sind verheerend und betreffen nicht nur unser Klima, sondern auch die Umwelt und damit letztlich die menschliche Gesundheit.

Warum müssen Treibhausgase gesenkt werden?

Der Klimawandel bringt unzählige negative Auswirkungen mit sich, die bereits heute deutlich spürbar sind. Steigende Temperaturen führen dazu, dass Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Überschwemmungen immer häufiger auftreten. Derartige Ereignisse beeinträchtigen die Landwirtschaft und führen in der Folge zu Ernteausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen. Auch die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten sind inzwischen nachhaltig bedroht.

Siehe auch  Da liegt was in der Luft: Regenwald auf Borneo brennt

Doch nicht nur die Natur leidet unter dem Anstieg der Treibhausgase – auch der Mensch ist direkt betroffen. Hitzeperioden verursachen gesundheitliche Probleme, insbesondere bei älteren Menschen und solchen mit Vorerkrankungen. Hinzu kommen wirtschaftliche Schäden, etwa durch Ernteausfälle, Schäden an der Infrastruktur und steigende Kosten im Gesundheitswesen.

All dies zeigt, wie wichtig es ist, die Emissionen von Treibhausgasen so weit wie möglich zu reduzieren. Die globale Erwärmung lässt sich nur begrenzen, wenn wir den Ausstoß dieser Gase drastisch verringern. Jedes Zehntelgrad weniger Erwärmung zählt und kann dazu beitragen, die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Hier sind nicht nur Regierungen und Unternehmen gefragt, sondern jeder Einzelne.

Maßnahmen für Unternehmen

Unternehmen gehören grundsätzlich zu den größten Emittenten von Treibhausgasen. Doch hier besteht auch die größte Chance, durch gezielte Maßnahmen den CO₂-Ausstoß deutlich zu verringern. Ein erster Schritt besteht darin, die Energieeffizienz zu verbessern – z. B. durch die Modernisierung von Produktionsanlagen, den Einsatz energieeffizienter Geräte und die Optimierung von Arbeitsprozessen.

Investitionen in erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft bieten ebenfalls großes Potenzial, den CO₂-Fußabdruck zu verringern. Immer mehr Unternehmen setzen zudem auf Elektromobilität bzw. alternative Transportmittel, um ihre Logistik umweltfreundlicher zu gestalten.

Maßnahmen als Einzelperson

Auch wenn große Veränderungen meist erst einmal auf politischer Ebene stattfinden müssen, kann jeder Einzelne durch sein Verhalten einiges bewirken. Ein zentraler Hebel liegt hier in der Reduktion des Energieverbrauchs.

Schon durch einfache Maßnahmen wie das Abschalten von Standby-Geräten, den Einsatz energiesparender Leuchtmittel und ein Absenken der Raumtemperatur lassen sich erhebliche Mengen an CO2 einsparen. Auch durch erneuerbare Energien im eigenen Haushalt – etwa in Form einer Solaranlage auf dem Dach – lässt sich direkt zum Klimaschutz beitragen.

Siehe auch  Nachhaltiges Bauen mit natürlichen Baustoffen

Ein weiterer Bereich, auf den jeder Einfluss nehmen kann, ist die Mobilität. Wer häufiger das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt oder Fahrgemeinschaften bildet, der leistet einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase. Auch der Umstieg auf ein Elektroauto hat positive Auswirkungen.

Anreize wie die THG Prämie 2024 können hier dazu beitragen, dass immer mehr Menschen umdenken. Besonders wirkungsvoll ist es zudem, Flugreisen zu vermeiden oder zumindest drastisch zu reduzieren, da diese einen enormen Anteil an den persönlichen CO2-Emissionen ausmachen.

Neben Energie und Mobilität spielt auch die persönliche Ernährung eine wichtige Rolle. So trägt z. B. die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten erheblich zur Erzeugung von Treibhausgasen bei. Wer seinen Fleischkonsum einschränkt bzw. zu einer pflanzenbasierten Ernährung wechselt, der senkt nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern fördert auch die eigene Gesundheit. Regional und saisonal einkaufen reduziert zudem Transportwege und damit verbundene Emissionen.

Und schließlich gilt: Bewusst konsumieren! Wer langlebige Produkte kauft, Einwegartikel vermeidet und repariert statt wegwirft, der schont wertvolle Ressourcen und verkleinert seinen ökologischen Fußabdruck. Auch wenn die einzelnen Schritte zunächst wenig wirksam erscheinen mögen – sie summieren sich mit der Zeit, insbesondere dann, wenn viele Menschen sie umsetzen.

Fazit

Die Reduktion von Treibhausgasen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unternehmen sind genauso gefordert wie Privatpersonen, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Maßnahmen, die ganz einfach in den Alltag und/oder in betriebliche Abläufe integriert werden können.

Wenn jeder etwas Verantwortung übernimmt und aktiv wird, können wir gemeinsam die Weichen für eine lebenswerte Zukunft stellen und die negativen Auswirkungen des Klimawandels zumindest eindämmen. Ob sie sich noch vollständig umkehren lassen, ist umstritten.

Siehe auch  Demographie und Klimawandel – was sie miteinander zu tun haben
Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).