Ganz einfach – Kompostieren zu Hause

Kompostieren zu Hause
Kompostieren zu Hause

Wer viele Bioabfälle hat kann diese entweder in die Tonne tun oder selbst kompostieren. Haben Sie viele Pflanzen zu Hause, kann das eigene Kompostieren eine perfekte Alternative sein, um selbst Düngemittel herzustellen.
Inhalt

Warum Kompostieren zu Hause durchaus Sinn ergibt und welche Vorteile damit sonst noch einhergehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist Kompost?

Zuallererst wollen wir den Begriff „Kompost“ erklären. Kompost bezeichnet organisches Material, das den Prozess der Verrottung durchlaufen hat und somit bereits abgestorben ist.

Die Schritte der Kompostierung zu Hause

Hauptrotte

In dieser Phase entsteht der sogenannte Frischkompost. Zu Beginn läuft die Zersetzung aufgrund der hohen Anzahl der Mikroorganismen sehr rasch ab. Die Zellstrukturen der Abfälle erweichen, und Pilze zersetzen die Lebensmittelreste. Die Merkmale vom Frischkompost sind: großer Nährstoffgehalt und instabile Form. Der frische Kompost ist noch nicht vollständig abgestorben und enthält noch zersetzbare organische Substanzen. Er kann perfekt zur Harmonisierung und Stabilisierung des Bodens verwendet werden.

Nachrotte

Nach der ersten Phase – die einige Wochen andauern kann – durchlaufen die entstandenen Stoffe eine Veränderung. Sie entwickeln sich zu Biomolekülen, die auch als Huminsäuren bezeichnet werden können. Gemeinsam mit anderen Tonpartikeln bilden sie die typischen Humus-Flocken. Sie sind dafür verantwortlich, dass der Kompost einzigartigen Eigenschaften hat.

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Am Ende dieses Prozesses wird der Kompost auch als Fertigkompost bezeichnet. Im Vergleich zum Frischekompost hat dieser deutlich weniger Nährstoffe. Er ist dafür aber viel stabiler. Lässt man diesen Kompost noch länger liegen, dann entwickelt sich nach ein paar Jahren der sogenannte Reifekompost. Gartenprofis wissen, dass genau dieser Kompost sehr wertvolle Eigenschaften für die Fruchtbarkeit von Böden hat.

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Was ist das Problem mit dem Biomüll?

Laut Experten braucht der Müll von Nahrungsmitteln den größten Platz. Auch wenn die halbe Welt über die Probleme mit Plastikmüll redet, sollte man die Biomüll-Abfälle aus umwelttechnischer Sicht nicht vergessen. Das ist auch ein gutes Mittel gegen Lebensmittelverschwendung. Um dieses Problem in Schach zu halten, versucht man diese riesengroßen Mengen an Lebensmittelabfällen zu eliminieren. Durch diesen Prozess entstehen aber viele Giftstoffe, die wiederum den Planeten belasten. Das Kompostieren zu Hause ist eine ideale Möglichkeit, selbst etwas gegen dieses Problem zu tun.

Die Vorteile vom Kompostieren zu Hause!

Wer sich für die umweltfreundlichere Alternative entscheidet, der sollte sich einen eigenen Komposter zulegen. Diese gibt es heutzutage bereits in Fachgeschäften oder Online zu kaufen.

Die Vorteile:

  • Die Umwelt wird geschont, da Sie als Verbraucher die Vergrößerung der Müllhalden mit Lebensmittelresten nicht mehr unterstützen.
  • Für die eigenen Pflanzen werden durch das Kompostieren zu Hause Dünger und fruchtbare Erde gewonnen. Dadurch müssen Sie keine Erde und kein Düngemittel mehr besorgen. Die Bodenfruchtbarkeit vergrößert sich und versorgt die Pflanzen mit den wichtigsten Nährstoffen.
  • Essensreste werden nicht mehr einfach nur weggeworfen, sondern nützlich eingesetzt. Hier können Sie Küchenabfälle (Gemüse- und Obstschalen, Eierschalen, Laub, Kaffeesatz, Teebeutel usw.) zu Kompost umwandeln.

Anleitung für den eigenen Komposter zu Hause

Wer ein geschickter Heimwerker ist, der kann sich den Komposter auch selbst bauen. Sind Sie hingegen nicht so versiert, können Sie sich den Komposter auch im Fachgeschäft kaufen. Zu Beginn müssen Sie ein paar Euro ausgeben, dafür sparen Sie auf lange Sicht viel Geld und tun der Umwelt etwas Gutes. Durch die verschiedenen Komposter-Arten findet jeder das Passende für sich.

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Komposter für die Wohnung: Bokashi Eimer

Wohnen Sie in einer Mietwohnung können Sie auch problemlos einen Komposter zu Hause haben. Dank des neuen Trends des Bokashi-Eimers ist es jedem Mieter möglich, selbst zu kompostieren. In diesen Eimern reifen die Bio-Abfälle nach und sorgen dafür, dass Humus und Flüssigdünger entstehen. Dieser Prozess wird eigentlich nicht als Kompostierung, sondern viel mehr als Fermentierung bezeichnet.

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Damit der Verrottungsprozess schneller voran schreitet, wird ein Kompostbeschleuniger auf die Reste gesprüht. Dank der darin enthaltenen Milchsäurebakterien, Hefen und lebenden Mikroorganismen zersetzen sich die Abfälle deutlich schneller. Bereits nach wenigen Tagen entsteht der wertvolle Flüssigdünger, der zum Düngen der Zimmerpflanzen verwendet werden kann. Wer mehr Geduld hat kann auch auf den reifen Kompost warten. Dieser ist ideal, um die Pflanzen mit einer nährstoffreichen Erde zu versorgen.

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Komposter für den Balkon: Wurmkiste

In der Natur sind unter anderem Würmer dafür verantwortlich, dass sich Lebensmittelreste zersetzen. Dieses Prinzip nutzt auch die sogenannte Wurmkiste, die entweder selbst gebaut oder gekauft werden kann. Der gut durchlüftete Behälter ist das Zuhause tausender Würmer, die sich von den darin hineingeworfenen Lebensmittelresten ernähren. Weil sich diese Würmer sehr schnell vermehren, reicht es, wenn sie diese nur zu Beginn anschaffen. Der Behälter hat zwei Kammern: eine mit den Lebensmittelresten und eine mit dem Kompost. Die Wurmkiste kann problemlos in der Wohnung aufgestellt werden.

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Komposter für den Garten

Wer einen Garten zur Verfügung hat kann sich auch einen großen Komposter bauen. Hier eignen sich Holzlatten aus dem Baumarkt perfekt. Im Normalfall beträgt die Größe des Komposters etwa 100 x 120 cm. Natürlich kann diese je nach Größe des Gartens auch angepasst werden. Möchten Sie nicht extra Bretter kaufen bzw. ist Ihnen der Aufwand zu groß, dann können Sie entweder einen fertigen Komposter kaufen oder einen aus Europaletten herstellen. Hier werden alle Paletten mit einem Draht miteinander befestigt.

Der Komposter sollte im Idealfall an einem halbschattigen Platz im Garten aufgestellt werden. Durch den guten Platz auf dem gesunden und lockeren Boden können die Tiere, die für die Verrottung auch notwendig sind, hinwandern und wieder weggehen. Die Essensreste werden immer auf den Kompost geworfen, welcher sich dann nach und nach zu Humus umwandelt.

Herrscht im Komposter eine erhöhte Temperatur, dann geht der Prozess deutlich schneller vonstatten (dieses Prinzip machen sich Thermokomposter zunutze).

Fazit

Die eigenen Abfallreste zu kompostieren ist eine gute Möglichkeit, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Außerdem kann der Humus bzw. der Flüssigdünger für den eigenen Garten bzw. die Zimmerpflanzen verwendet werden. Egal, ob Sie in einer Wohnung mit oder ohne Garten wohnen – kompostieren kann jeder.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).