Corona Maske selbst nähen – Beim Verkauf Abmahnung vermeiden

Schutzmasken selber nähen
Schutzmasken selber nähen

Selbst genähte Schutzmasken sensibilisieren für Achtsamkeit und Social Distancing. Doch einen wirksamen Schutz gegen Corona können sie wohl nicht bieten.

„Schutzmasken fehlen!“ – dieser Aufruf ist in diesen Corona Zeiten allgegenwärtig. Krankenhäuser und Arztpraxen, aber auch Pflegeheime haben einen großen Mangel. Nun geht die Stadt Jena voran und verhängt eine Maskenpflicht für alle in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch wenn Atemschutzmasken bereits im medizinischen Bereich Mangelware sind – wie sollen dann ganz normale Bürger an die Schutzausstattung kommen? Die Lösung heißt: Masken selbst basteln oder nähen.

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Denn einige Experten, darunter auch der bekannte Virologe Christian Drosten, werben inzwischen für das Maskentragen. Auf Twitter schrieb Drosten: „… In der Öffentlichkeit wirken Masken für den Fremdschutz. Also: selbst bauen oder durch Stoff ersetzen.“ Vor allem an Covid-19 Erkrankte sollten eine Maske tragen, um andere zu schützen. Denn die Maske fange feine Tröpfchen auf, die ohne Schutz in der Luft zu Aerosolen werden und sich in der Luft verteilen. Wer aber am Coronavirus erkrankt sei, solle ohnehin besser zuhause bleiben.

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Sich selbst durch eine Maske schützen kann man in der Öffentlichkeit offenbar nicht wirksam. Aber wer sich mit einem Mundschutz sicherer fühlt, kann auf den Kauf medizinischer Atemschutzmasken verzichten und sich selbst einen nähen. Dabei helfen ein wenig handwerkliches Geschick, eine Nähmaschine und eine Anleitung zum Schutzmaske nähen. Wer eine solche trägt, demonstriert des Weiteren in der Öffentlichkeit den Ernst der Lage.

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Anleitung – Schutzmaske selbst schneidern

Bevor es losgeht, muss man sich darüber klar sein, dass der selbstgenähte Mundschutz aus Stoff auch Pflege benötigt: Er muss gewechselt und bei 60 bis 90 Grad gewaschen werden. Mehrere Exemplare sind deshalb sinnvoll. Grundsätzlich sollte der Stoff immer doppelt gelegt werden. Liegt er fest vor Mund und Nase, muss das Atmen noch immer möglich sein. Damit die Maske gut sitzt, sollte sie mit einem haushaltsüblichen Waschgummi oder Draht befestigt werden.

Schutzmaske nähen: Was wird benötigt?

Für eine Atemschutzmaske braucht man:

  • 2 Streifen aus kochfester Baumwolle oder Schrägband aus kochfester Baumwolle, Maße: 90 cm x 2 cm
  • 2 Stoffstreifen aus o. g. Materialien, Maße: 17 cm x 2 cm
  • 15 cm Basteldraht oder Pflanzendraht
  • 1 atemdurchlässiges Stoffstück aus kochfester Baumwolle, Maße 17 cm x 34 cm.

Einen Behelfs-Mund-Nasen-Schutz nähen (BMNS)

  1. Stofftuch der Maße 17 cm x 34 cm aufzeichnen und ausschneiden
  2. Stofftuch zur Hälfte falten und bügeln
  3. drei gleichmäßig verteilte Falten mit je einer Tiefe von 1,3 cm einbügeln
  4. als Kopfbänder 2 Streifen 90 cm x 2 cm aus Baumwollstoff ausschneiden. Alternativ geht auch fertiges Körperband
  5. diese Streifen zur Hälfte falten und bügeln
  6. nun das zuvor ausgeschnittene Stofftuch oben und unten in die Kantenverstärkungen einlegen
  7. am Oberteil Draht ebenfalls in die Kantenverstärkung einlegen und in das Stofftuch einschlagen.
  8. die Kantenverstärkungen feststecken und mit der Maschine vernähen
  9. nun die eingebügelten Stofftuch-Falten zusammenlegen und mittig auf beiden Seiten in die Kopfbänder einlegen. Diese nun feststecken und vernähen
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Nun ist der BMNS – der behelfsmäßige Mund- und Nasenschutz – fertig. Er sollte trocken gelagert werden. Nach dem Benutzen sollte der BMNS vorsichtig ausgezogen werden und Außenflächen sollten nicht berührt werden. Der selbstgenähte Mundschutz sollte jeden Tag gereinigt werden – entweder bei 60 bis 90 Grad in der Waschmaschine oder auf dem Herd im kochenden Wasserbad.

Achtung Abmahngefahr – die korrekte Maskenbezeichnung ist gefragt

Wer handwerkliches Geschick besitzt und aktuell die Chance nutzt, sich mit dem Maskennähen etwas dazu zu verdienen, muss gut aufpassen. Denn wer selbst Stoffmasken näht und sie verkauft, sollte auf die korrekte Bezeichnung seiner Produkte achten. Damit die Hobby-Schneider ihr sinnvolles Engagement fortsetzen können und keine teure Abmahnung bekommen, sollten sie auf folgenden Wortlaut achten: Vor allem der Begriff „Schutz“ sollte nicht auftauchen. Der Grund: „Mundschutz“ oder „Atemschutz“ sind medizinische Widmungen – vorbehalten für Masken mit CE-Kennzeichnung. Maskenbastler sollten daher beispielsweise von Mundbedeckung, Gesichtsmaske oder Nasenstoff sprechen. Damit sind die Maskenhersteller auf der sicheren Seite.

Jens Spahn spricht von „Community-Masken“

Gesundheitsminister Jens Spahn schreibt auf Twitter: „Ob selbst genäht oder im Handel erworben: Community-Masken reduzieren das Risiko, andere anzustecken. Wer sie trägt, schützt andere. Sie bieten jedoch keinen medizinischen Schutz vor Ansteckung.“ Wenn sie auch nicht wirksam vor dem Coronavirus schützen, so brächten die selbst hergestellten Community-Masken dennoch Vorteile für die Gesellschaft. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) betont, dass die Community-Masken keine nachgewiesene Schutzwirkung gegen das Coronavirus besitzen.

Allerdings kann die Geschwindigkeit von etwa Atemstrom oder Tröpfchenauswurf reduziert werden. Einen medizinisch wirksamen Schutz bieten demnach nur die CE-zertifizierte Operationsmaske oder FFP 2 bzw. FFP3-Masken. Erstere dient dem Schutz anderer Menschen und letztere dem Eigenschutz. Was aber die selbst genähte Community-Maske, so das BfArM, bewirken kann, ist die Stärkung des Bewusstseins für das notwendige Social Distancing und den insgesamt achtsameren Umgang mit sich und anderen.

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Schutz durch selbst genähte Masken: Das sagen Virologen

Das Robert Koch Institut (RKI) empfiehlt das Tragen der Gesichtsmaske vor allem, um an den Ernst der Lage zu erinnern – aber auch, um die Tröpfchen daran zu hindern, weit zu fliegen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen sieht im Tragen einer einfachen Maske keinen Vorteil. Wichtiger weil wirkungsvoller seien nach wie vor die Hygieneregeln Händewaschen und Abstand wahren.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).