Armut: die globale Katastrophe

Armut globale Katastrophe
Armut globale Katastrophe

Sogar in Deutschland sind nicht wenige Menschen relativ arm. In anderen Regionen sind Menschen so arm, dass sie unterernährt sind. Armut ein Skandal und eine globale Katastrophe.

Armut ist ein globales Problem. Denn sogar im Industriestaat Deutschland sind etwa 4,4 Millionen Kinder von Armut betroffen. Der Armutsbericht 2018 des Paritätischen Gesamtverbandes stellte fest, dass 33 Prozent der als arm Geltenden in Deutschland trotz Berufstätigkeit in Armut leben. Oft seien es gerade Familien, denen es nicht möglich sei, das Existenzminimum für sich und ihre Kinder zu sichern. Sie seien arm, weil sie Kinder haben. Die verdeckte Armut sei gemäß den Initiatoren der Studie noch höher: Denn viele Familien bezögen keine staatlichen Unterstützungsleistungen, obwohl sie ihnen zustünden.

Weltweit hat die Armut noch größere Ausmaße

In vielen Teilen der Welt, in denen die Menschen von Armut betroffen oder bedroht sind, besteht oft noch nicht einmal die Option, Hilfe in Anspruch zu nehmen. So leben laut Aktion Deutschland Hilft weltweit mehr als 760 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Zum Leben haben sie pro Tag noch nicht einmal 1,90 US-Dollar. Derartige Einkommensverhältnisse bezeichnet die Weltbank als „extrem arm“.

Zum Entstehen und Aufrechterhalten von Armut tragen mehrere unterschiedliche Faktoren bei. Die Armut zeigt sich als ein Teufelskreis: aus Einkommen, Wirtschaft und Gesundheit. Denn Menschen, die nur wenig verdienen, leben am Rand des Existenzminimums. Bildung oder ausreichende medizinische Versorgung fehlt dort. Bildung wiederum wäre ein Weg aus der Armutsfalle – doch in vielen Teilen der Erde ist sie kaum oder gar nicht verfügbar. Fehlende Bildung oder gar Analphabetismus bedingen wiederum schlechte Einkommensaussichten. So beginnt der Teufelskreis in der nächsten Generation erneut.

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Armutsländer Indien, Demokratische Republik Kongo, Nigeria

Die Liste der Länder nach Personen in Armut wird von – in dieser Reihenfolge – Indien, Demokratische Republik Kongo und Nigeria angeführt. Ein weiteres Rad im Kreislauf der Armut zeigt sich hier: die Chancenungleichheit in der Wirtschaft. Denn während Industrienationen weltweit ihre Bedürfnisse durchsetzen, leiden sogenannte Entwicklungsländer unter Nichtbeachtung. Die Länder, in denen die Ärmsten wohnen, haben kein globales Mitspracherecht.

Ihre Einwohner leben aufgrund ihrer Armut in katastrophalen Bedingungen. Laut der Welthungerhilfe hungern weltweit rund 821, 6 Millionen Menschen, während zwei Milliarden Menschen an Mangelernährung leiden. Diese Szenarien geschehen, obwohl Nahrung ein Menschenrecht ist und obwohl grundsätzlich global ausreichend Wissen und vor allem Nahrung für alle Menschen vorhanden sind.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).