Alternative Kraftstoffe für Flottenfahrzeuge – Ist der Einsatz sinnvoll?

Biodiesel ist einer der bekanntesten alternativen Kraftstoffe. Foto © Photoshooter stock adobe
Biodiesel ist einer der bekanntesten alternativen Kraftstoffe. Foto © Photoshooter stock adobe

Es ist absehbar, dass unsere Fahrzeuge nicht mehr mit konventionellen Kraftstoffen betrieben werden. Als potentielle Nachfolger gelten Elektromobilität und die sogenannten alternativen Kraftstoffe.

Bei Elektrizität handelt es sich genau genommen auch um einen alternativen Kraftstoff. Bei Letzteren geht es jedoch um verbrennbare Kraftstoffe, die in der Regel synthetisch hergestellt werden, ohne dafür herkömmliches Erdöl einzusetzen.

Insbesondere für Unternehmen mit eigener Flotte ist der Betrieb der Fahrzeuge mit Elektrizität oder anderen alternativen Kraftstoffen interessant. Doch ist das auch wirklich sinnvoll, und welche Vor- und Nachteile ergeben sich?

Der Status Quo

Die Abhängigkeit vom Erdöl im gewerblichen Verkehr ist aufgrund der einfachen Handhabung, der vorhandenen Infrastruktur und der Kosten seit vielen Jahren unverändert hoch. Dies sind also die drei größten Herausforderungen, die es bei der Einführung von Fahrzeugen mit alternativen Kraftstoffen zu bewältigen gilt. Aus diesem Grund werden Hybride von einigen als der flexibelste alternative Antrieb angesehen.

Weltweit wurden zahlreiche Vorschriften erlassen, um die CO2-Emissionen zu verringern. In ihrem jüngsten Bericht schlug die Europäische Kommission vor, die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55% zu senken. Der Einsatz alternativer Kraftstoffe kann dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.

Arten alternativer Kraftstoffe

Alternatives Fahren gewinnt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Menschen und Unternehmen umweltfreundlicher leben und arbeiten wollen. Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen nutzen Kombinationen aus alternativen Energiequellen und Technologien, um den Einsatz von Erdöl als Antriebsquelle zu reduzieren. Einige der alternativen Kraftstoffe, die es bereits häufig gibt, sind:

  • Biodiesel: Hergestellt aus organischen Abfällen wie tierischen Fetten und Pflanzenöl. Diese Kraftstoffe werden nur zum Mischen verwendet und werden häufig im gewerblichen Verkehr eingesetzt.
  • Erdgas: Gibt es in komprimierter (CNG) und verflüssigter Form (LNG). Bietet im Vergleich zu Diesel geringere Emissionen und leiseren Betrieb. Es wird üblicherweise im Schwerlastverkehr eingesetzt.
  • Schwefelfreies Öl: Wird seit dem Jahr 2011 sowohl in der Binnenschifffahrt als auch im Seeverkehr
  • Elektrizität: Der derzeit vorherrschende alternative Kraftstoff kann für gewerbliche Flotten langfristige Kostenvorteile mit sich bringen, auch wenn es gewisse Einschränkungen hinsichtlich der Reichweite gibt.
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Die Zukunft effizienter Flotten und alternativer Kraftstoffe

Wussten Sie, dass bereits heute über 50% der europäischen Autofahrer den Kauf eines vollelektrischen Fahrzeugs in Erwägung ziehen? Und viele Unternehmen setzen bereits Elektrofahrzeuge in ihren Fuhrparks ein, da sie finanzielle ökologische Vorteile bieten. Hier einige der wichtigsten Vorteile von Elektrofahrzeugen für den gewerblichen Einsatz:

  • Niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor
  • Finanzielle Anreize durch Steuervorteile und/oder direkte Förderungen
  • Mehr Fahrzeugdaten dank GPS Fuhrparkmanagement, die zur Steigerung der Flotteneffizienz genutzt werden können
  • Potentiell einfachere und weniger kostspielige Wartung
  • Geringere Emissionen und ein nachhaltigerer Betrieb

Wenn Nachhaltigkeit einer der Grundwerte Ihres Unternehmens ist, könnte die frühe Einführung von Elektrofahrzeugen eine gute Möglichkeit sein, dies zu unterstreichen.

Für Flotten würde also eine Symbiose aus E-Fahrzeugen sowie Fahrzeugen mit anderen Alternativkraftstoffen das perfekte Modell der Zukunft darstellen. Bis dieses Szenario auf den Straßen Alltag ist, dürfte jedoch noch einige Zeit vergehen.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).