Hitzewelle in Europa – ab sofort jedes Jahr?

Hitzewelle Europa
Hitzewelle Europa

Im Juli 2019 wurden sämtliche Hitzerekorde seit Beginn der Wetteraufzeichnungen durchbrochen – die Folgen für die Umwelt sind dramatisch. Forscher glauben, dass wir künftig immer häufiger solche Hitzewellen haben werden und dass es noch heißer wird.

In Deutschland wurden im Juli 2019 sämtliche bekannten Hitzedimensionen überschritten. Denn im niedersächsischen Lingen wurde am 25. Juli 2019 ein Wert von 42,6 Grad Celsius gemessen. Der erst am Tag zuvor in Geilenkirchen erreichte Hitzerekord von 40,5 Grad Celsius wurde im gleichsam überrannt. Doch die bis dato ungekannte Hitzewelle bezieht sich nicht allein auf einzelne Tage: Wie der Deutsche Wetterdienst bekanntgab, betrug der Temperaturdurchschnitt im Juli 2019 genau18,9 Grad Celsius. Damit überschritt er den Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,0 Grad. Die Vergleichsperiode 1981 bis 2010 wurde in diesem Juli um 0,9 Grad nach oben überschritten.

Die Folge: Katastrophale Ausmaße der Trockenheit. Denn es fielen pro Quadratmeter lediglich 55 Liter Regen. Damit fehlten dem Boden im Juli 31 Prozent bis zu dem Soll von 78 l/qm. Dieser Wert ist dramatisch, weil als Altlast des heißen Sommers 2018 noch immer ein Niederschlagsdefizit herrscht. Unter Waldbesitzern ist von einer „Jahrhundertkatastrophe für die Wälder in Deutschland“ die Rede.

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Dauer der Hitzewelle in Europa ungewöhnlich

Ferner sei neben den Rekordtemperaturen auch die Dauer der Rekordwetterlage ungewöhnlich, so Meteorologen von Wetter Online. Solche Extremphasen hätten seit Beginn der 2000er-Jahre deutlich zugelegt, und auch die Zeitabstände seien kürzer geworden. Sei von Wetter die Rede, so müsse bei den Extremen von einer Folge des Klimawandels gesprochen werden.

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Ein Forscherteam, so die Tageszeitung die Welt, habe ebenfalls bestätigt, dass der Juli 2019 ohne die auf Menschenhand zurückzuführende Erderwärmung in diesem Monat zwischen eineinhalb und drei Grad Celsius kühler gewesen wäre. Denn ohne die Luftverschmutzung seit Beginn der Industrialisierung würden demnach Hitzerekorde wie im vergangenen Monat nur etwa alle 1.000 Jahre vorkommen. So sei allein der Klimawandel ebenfalls ursächlich auch für die Hitzewelle 2018 gewesen. In anderen europäischen Ländern habe im Juli eine ähnliche Situation geherrscht.

Hajo Simons Journalist

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).