Da liegt was in der Luft: Regenwald auf Borneo brennt

Regenwald Borneo Brand
Regenwald Borneo Brand

Der Regenwald auf Borneo steht in Flammen. Der Brand auf der indonesischen Insel stößt jede Menge giftigen Feinstaub aus – der Regenwaldschwund gefährdet zudem die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans massiv.

 

Satellitenbilder der NASA zeigten im September 2019 dicke Rauchschwaden über Borneo und Sumatra. Schon im August waren die Feuer sichtbar. Regionale Experten sprachen Warnungen vor Gesundheitsschäden durch den Rauch und die Feinstaubbelastung aus. Schulen wurden geschlossen und Flüge abgesagt.

Neben den Menschen ist der Rauch auch für die vom Aussterben bedrohten Orang-Utas gesundheitlich sehr belastend: Viele der Menschenaffen in Schutzeinrichtungen erlitten Atemwegserkrankungen. Zu ihrer Sicherheit durften sämtliche Tiere nur noch wenige Stunden am Tag ins Freie.

Darum brennt der Regenwald

Brände auf den indonesischen Inseln sind keineswegs ein natürliches Phänomen. Vielmehr sind sie ausschließlich von Menschen gemacht. Denn im September und Oktober roden Landwirte gezielt Flächen des Regenwaldes, um für fruchtbare Erde für den nächsten Anbau zu sorgen. Angebaut werden vornehmlich Palmöl und Akazien. Was bereits für sich allein schlimm genug ist, geriet in diesem Jahr außer Kontrolle.

Die Bilder erinnern nun an die letzten großen Brände auf Borneo – in den Jahren 1997 und 2015. Damals sorgte das Klimaphänomen El Niño für lange Trockenphasen, die die Brände buchstäblich befeuerten. Sollten die Brände auch in diesem Jahr diese Maßstäbe erreichen, drohen katastrophale Zustände vor Ort und schlimme Folgen für das Klima.

Denn auf Borneo sind große Flächen mit Torfboden bedeckt, in dem Brände oft monatelang schwelen. Oft kann erst die nächste Regenzeit die Glut löschen. Zusätzlich werden bei Bränden dieser Art sehr viele Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) und Methan freigesetzt. Sie sind besonders klimaschädlich, weil sie verhindern, dass die Erdwärme ins Weltall abgestrahlt wird.

Gesundheitsgefährdender Feinstaub durch Großbrände

Torffeuer produzieren besonders viel Feinstaub – mit Partikeln, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind. Diese sind durch ihre geringe Größe besonders gesundheitsschädlich, da sie tief in die Lunge und den Blutkreislauf vordringen können. Zu dem Feinstaub zählt auch organischer Kohlenstoff, von dem durch das aktuelle Feuer auf Borneo eine große Masse ausgestoßen wurde. Das zeigten Satellitenaufnahmen. Erschwerend kamen besonders schwache Winde hinzu – und die Rauchschwaden verblieben besonders lange über der Insel. Aufgrund der Gesamtsituation sprechen Experten davon, dass Indonesien sich mitten in einem neuen Brand-Großereignis befinde.